7 Verbände aus dem Gesundheits- und Sozialsystem haben ein Konzeptpapier erstellt, um die Digitalisierung in der Pflege voranzubringen. Das Konzept fußt auf der im Koalitionsvertrag der Bundesregierung festgelegten Digitalisierungsstrategie im Gesundheitswesen und in der Pflege.
Das Verbändebündnis "Digitalisierung in der Pflege" setzt sich dafür ein, die Beteiligten des Pflegesektors aktiv in diesen Strategieprozess einzubeziehen.
Bei einem Treffen mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in der Vorwoche überreichte das Bündnis das Konzeptpapier eines Nationalen Strategieplans. Lauterbach habe zugesichert, über die anstehenden Schritte zur Digitalisierung der Pflege im Gespräch zu bleiben, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Verbände vom Montag.
5 Strategische Ziele
Für die Digitalisierungsstrategie hat das Bündnis 5 übergeordnete Ziele definiert:
- Prävention zur Vermeidung von Pflegebedürftigkeit
- Verbesserung der pflegerischen Versorgung der Nutzerinnen und Nutzer
- Verbesserungen der Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals
- Sicherstellung technologischer Infrastruktur und Innovationen in den Einrichtungen
- Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit im Sinne einer stabilen Refinanzierung der Digitalisierungskosten
Kompetenzzentrum Digitale Pflege
Wichtig sei, "das projektbezogene Denken zu überwinden und die Digitalisierung ganzheitlich und strukturell anzugehen", heißt es in der Pressemitteilung weiter. Für das Gelingen entscheidend sei das Mitwirken und die Expertise aller Beteiligten, der Pflegebedürftigen, Pflegenden, Leistungserbringer ebenso wie der IT- und Softwarehersteller.
Daher empfiehlt das Bündnis, ein "Kompetenzzentrum Digitale Pflege" einzurichten, das "als beratende und Orientierung gebende Organisationsstruktur beim Bundesgesundheitsministerium angesiedelt sein und die diversen Stakeholder über ein Expertengremium kontinuierlich einbeziehen" solle. Das Kompetenzzentrum solle den Einsatz digitaler Technologien in der Pflege analysieren und auswerten, strategische Teilziele formulieren sowie operative Maßnahmen planen, umsetzen und evaluieren.
Bereits im August 2020 hatte das Verbändebündnis 4 konkrete Handlungsfelder genannt, denen politische Priorität einzuräumen sei, und diese in einem damals erstellten und im Mai 2021 aktualisierten Grundsatzpapier zusammengefasst.