Die Zahl von Corona-Ausbrüchen in Alten- und Pflegeheimen hat in den vergangenen Wochen weiter zugenommen. Das geht aus dem aktuellen Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Für die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, ist klar: Nur wenn die Boosterquoten in diesen Einrichtungen hoch seien, ließen sich unnötige tödliche Corona-Ausbrüche dort vermeiden – v. a. weil Schutzmaßnahmen jetzt überall gelockert würden. Am Wochenende forderte sie gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland eine Booster-Angebotspflicht für die Betreiberinnen und Betreiber von Pflegeeinrichtungen und mahnte:
"Es gibt Hinweise darauf, dass in manchen Einrichtungen diese Quoten extrem niedrig sind und das, trotz mehrerer tödlicher Corona-Ausbrüche in Pflegeheimen."
Deshalb sollten ihrer Meinung nach Heimbetreiberinnen und -betreiber dazu verpflichtet werden, allen von ihnen betreuten Menschen entsprechende Booster- und Informationsangebote zu unterbreiten und dies auch nachweisen zu müssen.
Überblick zu Impf- und Boosterquoten fehlt
Weder bestehe ein zentrales Register, das verabreichte Impfungen sowohl an Bewohnerinnen und Bewohner wie an das Pflegepersonal sammele, noch existiere ein Überblick zu Impf- und Boosterquoten in Pflegeheimen, kritisierte Bentele weiter.
Die Boosterquote sei bislang in manchen Einrichtungen niedrig. So gebe es ihres Wissens nach Heime etwa in Baden-Württemberg, in denen nicht einmal jede zehnte Bewohnerin oder jeder zehnte Bewohner eine Auffrischungsimpfung erhalten habe.
Wie sinnvoll COVID-19-Impfungen in Langzeitpflegeeinrichtungen sind, hatte unlängst eine RKI-Studie belegt.