Fachpersonalmangel, regulative Vorgaben, demografische Entwicklung, Digitalisierung sowie Kosten- und Effizienzdruck sind weiterhin die Megatrends in der Pflegebranche. Die wirtschaftliche Entwicklung sehen Betreiberinnen und Betreiber von Pflegeeinrichtungen daher eher pessimistisch: 21 % der Befragten berichteten für das abgelaufene Geschäftsjahr von einem Defizit; 53 % erwarteten bis 2025 eine defizitäre Entwicklung. Das geht aus dem im Dezember veröffentlichten Care Monitor 2021 hervor.
Fachpersonalmangel verschärft sich weiter
Allerdings hat dies bislang nicht zu einem Investitionsstau geführt. 57 % gaben an, dass sie in ausreichendem Maße investieren. Mit knapp 70 % liegen Sanierungen dabei deutlich vor Neubauten, die entsprechend nur ca. 30 % vornahmen.
Kritisch bleibt die Personalsituation nach Angaben des Care Monitors. 60 % der Befragten gaben an, dass sich der Fachpersonalmangel im Vergleich zum Vorjahr nochmals verschärft hat.
Aus Sicht der Mitarbeitenden stelle eine verlässliche Dienstplanung und eine damit verbundene Work-Life-Balance die mit Abstand wichtigste Maßnahme dar – noch vor einer besseren Vergütung.
Fast alle kümmern sich um Digitalisierung
Positive Effekte zeigen sich laut Auswertung beim Thema Digitalisierung: So ist der Anteil derer, die Digitalisierungsmaßnahmen umsetzen, auf 94 % gestiegen. Allerdings wirkten ein zu hoher Investitionsbedarf und fehlende finanzielle Mittel hemmend.
Der Branchendienst Care Invest und die Unternehmensberatung Roland Berger haben den Care Monitor erstellt. Dafür haben sie rd. 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über alle Trägerschaften hinweg befragt.