In einem Antrag an den Bundestag hat die Fraktion der Grünen kurzfristige Maßnahmen gefordert, um eine weitere Überlastung von Pflegefachpersonen auf Intensivstationen zu vermeiden.
Zu den Maßnahmen zählen u. a.:
- ein "WellComeback"-Sofortprogramm, das Anreize für einen motivierten und kompetenten Wiedereinstieg von Menschen mit abgeschlossener Pflegeausbildung in den Pflegeberuf schafft
- der Aufbau einer "Pflege-Notfallreserve" für Ausnahmesituationen wie die gegenwärtige Corona-Pandemie in einer konzertierten Aktion der berufsständischen Vertretungsorganisation der Pflegeberufe auf Bundesebene, der Deutschen Krankenhausgesellschaft, der Arbeitgeberverbände in der Pflege und der zuständigen Gewerkschaften
- die Entwicklung eines Delegationskonzepts.
Auch die Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz müsse forciert werden. Dazu gehöre etwa, "auf Maßnahmen der Verlängerung der täglichen Höchstarbeitszeit und zur Verkürzung der Ruhezeiten zu verzichten". Bei Bedarf müsse psychologische Betreuung gewährleistet sein.
Außerdem fordern die Grünen in ihrem Antrag:
- den Aufbau einer berufsständischen Vertretungsorganisation der Pflegeberufe, die Mitspracherechte in Entscheidungsgremien wie dem Gemeinsamen Bundesausschuss oder dem Qualitätsausschuss Pflege erhält
- einen Gesetzentwurf vorzulegen, der die Voraussetzungen für ein wissenschaftlich basiertes Personalbemessungsinstrument im Krankenhaus schafft. Das muss die unterschiedlichen beruflichen und hochschulischen Qualifikationsniveaus berücksichtigen.
- die Möglichkeit flexibler Vollzeit schaffen. Bei 30-40 Stunden pro Woche könnten Beschäftigte dann "leichter ihren Arbeitszeitumfang bedarfsgerecht nach oben oder unten anpassen".