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Produkttests für Gesundheitseinrichtungen

Sicherheitsgeräte sind nicht immer sicher

Die BGW hat Venenverweilkanülen, Blutentnahmesysteme und Abwurfbehälter auf ihre Sicherheit untersucht und erhebliche Mängel festgestellt.

Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) hat Venenverweilkanülen, Blutentnahmesysteme und Abwurfbehälter auf ihre Sicherheit untersucht und dabei gravierende Sicherheitsmängel festgestellt, heißt es in einer Pressemitteilung der BGW.

Im Jahr 2023 registrierte die Berufsgenossenschaft eigenen Angaben zufolge etwa 45.000 Stich- und Schnittverletzungen. Da bei Nadelstichverletzungen das Risiko besteht, sich mit einer durch Blut übertragbaren Krankheit zu infizieren, schreibt die Technische Regel für biologische Arbeitsstoffe (TRBA) 250 unter anderem für die Blutentnahme den Einsatz von Sicherheitsgeräten vor.

Bei Sicherheitsgeräten handelt es sich um Instrumente mit einem integrierten Sicherheitsmechanismus, die helfen sollen, Nadelstichverletzungen zu verhindern. Der Sicherheitsmechanismus kann selbstauslösend (passiv) oder mit einer Hand aktivierbar (aktiv) sein.

Sicherheitsgeräte sollten möglichst schnell und intuitiv benutzbar sein. Daher habe die BGW in drei vergleichenden Produkttests die ergonomische Gestaltung von Venenverweilkanülen, Blutentnahmesystemen und Abwurfbehältern auf untersucht. Deren Bedienbarkeit und Zuverlässigkeit in der Anwendung hätten sowohl Anwender als Fachleute bewertet.

Gefahr von Stichverletzungen

"In den Tests wiesen einige Produkte Mängel auf, die potenziell zu Stichverletzungen führen können", schreibt die BGW. Sie werde die Herstellern kontaktieren und darauf hinwirken, die Produkte nachhaltig sicher zu gestalten. 

Venenverweilkanülen: Zehn von 17 getesteten Sicherheitsgeräten wiesen teils schwerwiegende Sicherheitsmängel auf. Passive Sicherheitsmechanismen lösten nicht aus, aktive Sicherheitsmechanismen wurden nicht aktiviert oder unbeabsichtigt zu früh ausgelöst.
Blutentnahmesysteme: Kein Produkt erhielt die Gesamtnote "sehr gut" oder "mangelhaft". Das am schlechtesten bewertete Produkt hatte Gestaltungsmängel.
Abwurfbehälter: Acht Produkte hatten eine "mangelhafte" Bewertung. Deckel ließen sich nicht endgültig verschließen oder öffneten sich bei Druck oder Stoß. Auch die Handhabung beeinträchtigte die Sicherheit.

Tipps für die Produktauswahl 

Um Nadelstichverletzungen zu reduzieren, rät die BGW, Gesundheitseinrichtungen sollten

  • auf die Risiken von Nadelstichverletzungen hinweisen
  • Mitarbeitende in der sicheren Anwendung und fachgerechten Entsorgung schulen
  • Beschäftigte bei der Auswahl von Medizinprodukten einbeziehen
  • Produkte vor der Beschaffung testen und bewerten

   

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