Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) sowie der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) haben das bestehende Finanzierungssystem von Pflegeschulen kritisiert. Beide Verbände plädieren in einer gemeinsamen Pressemitteilung von Montag für eine "verlässliche Kursfinanzierung" statt der bislang üblichen Finanzierung aus dem länderspezifischen Ausbildungsfonds, der pro auszubildende Person einen monatlich festen Betrag vorsieht.
Vor allem kleine Pflegeschulen benachteiligt
Im Fall von Ausbildungsabbrüchen seien Fixkosten – insbesondere die Ausgaben für Lehrpersonal – nicht mehr verlässlich zu finanzieren. Das schade vor allem kleinen Pflegeschulen, die häufig keine oder nur geringe Rücklagen hätten.
Pflegeschulen benötigten eine verlässlich Kursfinanzierung über die gesamte Ausbildungsdauer von drei Jahren. Eine stabile pädagogische Qualität sei – auch angesichts des akuten Mangels an Lehrpersonal – nur so sicherzustellen.
Schulsozialarbeit ausbauen
DEVAP und VKAD verlangen von den zuständigen Bundesministerien, die Ausbildungsfinanzierungsverordnung entsprechend zu ändern. Für bundesweit gleichwertige Ausbildungschancen seien "die stark variierenden Pauschalen in den einzelnen Bundesländern" zudem anzugleichen.
Um Ausbildungsabbrüchen vorzubeugen, setzen die Verbände auf eine gezielte Stärkung der Schulsozialarbeit. Diese unterstütze Auszubildende nicht nur beim Spracherwerb oder in schwierigen Lebenssituationen, sondern vermittele auch wichtige Kompetenzen, die sich später im Beruf auszahlten. Schulsozialarbeit sei daher auf Pflegeschulen auszuweiten und über den Ausbildungsfonds zu refinanzieren. Lehrpersonal an Pflegeschulen könne Maßnahmen sozialer Arbeit auf Dauer nicht nebenher leisten.