Pflegepersonal ist einer Untersuchung der AOK zufolge im Vergleich zu Beschäftigten anderer Branchen überdurchschnittlich oft krank. Im vergangenen Jahr betrug der Krankenstand in den Pflegeberufen in Mecklenburg-Vorpommern 9,7 Prozent, wie die Kasse mitteilte. In allen Berufen zusammen seien es 7,8 Prozent gewesen. Damit seien beruflich Pflegende ein Viertel häufiger krankgeschrieben als der Durchschnitt.
Sie fehlten der Studie zufolge im Jahr 2023 durchschnittlich knapp neun Tage wegen einer Muskel-Skelett-Erkrankung. Dies sei ein Fünftel mehr als bei den Beschäftigten aller Berufsgruppen zusammen. Noch stärker falle der Unterschied bei psychischen Erkrankungen aus: Berufliche Pflegende fehlten mit dieser Diagnose 7,5 Tage, die Beschäftigte aller Berufsgruppen zusammen nur 4,6 Tage. "Ein Unterschied von gut 60 Prozent", erklärte die Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost, Daniela Teichert.
AOK: Personalmangel ist Problem
Ein Problem ist nach ihrer Einschätzung andauernder Personalmangel. "Unsere Analyse zeigt, dass dies bei vielen Pflegekräften in MV zulasten der Gesundheit geht." Der hohe Krankenstand verschärfe das Problem des Fachkräftemangels weiter.
Für seine Analyse hat das Wissenschaftliche Institut der AOK den Angaben zufolge die Krankschreibungen aller AOK-versicherten beruflich Pflegenden mit Wohnsitz in Mecklenburg-Vorpommern ausgewertet.
Quelle: dpa