Mehr zufriedene als unzufriedene Pflegekräfte suchen aktiv nach neuen Jobs. Das zeigt eine aktuelle Analyse der Plattform Pflegia, die Daten von mehr als 101.000 jobsuchenden Pflegekräften ausgewertet hat. Demnach geben 32 Prozent der Befragten an, mit ihrem aktuellen Arbeitgeber zufrieden zu sein, während nur 29 Prozent unzufrieden sind. 39 Prozent bewerten ihr Arbeitsverhältnis neutral.
"Pflegekräfte suchen nicht mehr nur aufgrund von Unzufriedenheit neue Stellen, sondern orientieren sich aktiv nach besseren Möglichkeiten", sagt Pflegia-Geschäftsführer Felix Westphal. "Das ist ein Zeichen für einen professionelleren Arbeitsmarkt."
Berufserfahrung beeinflusst Zufriedenheit
Die Analyse zeigt: Je länger Pflegekräfte in ihrem Beruf arbeiten, desto unzufriedener werden sie. Während Einsteiger (ein bis zwei Jahre Berufserfahrung) zu 28,9 Prozent unzufrieden sind, steigt der Wert bei beruflich Pflegenden mit mehr als zehn Jahren Erfahrung auf 39,6 Prozent. "Erst nach zehn Jahren kippt das Verhältnis deutlich zur Unzufriedenheit", so Westphal.
Führungspositionen machen zufriedener
Ein deutlicher Zusammenhang zeigt sich zwischen Hierarchieebene und Zufriedenheit: Führungskräfte sind durchweg zufriedener als operative Pflegekräfte. Einrichtungsleitungen sind mit 36,4 Prozent am zufriedensten, gefolgt von Stationsleitungen (34,6 Prozent). Wohnbereichsleitungen hingegen sind die unzufriedenste Gruppe: 30,2 Prozent geben an, unzufrieden zu sein.
Die Analyse zeigt auch, dass demografische Faktoren weniger relevant sind als oft angenommen. Zwischen Männern (27 Prozent unzufrieden) und Frauen (28,7 Prozent unzufrieden) bestehen kaum Unterschiede. Auch die Altersunterschiede sind gering: Die 25- bis 34-Jährigen sind mit 25,5 Prozent Unzufriedenheit am zufriedensten, die unter 25-Jährigen mit 29,3 Prozent am unzufriedensten.
Ausgewertet wurden freiwillig angegebene Informationen aus den Profilen von auf Pflegia.de aktiv suchenden Pflegenden. Insgesamt wurden anonymisierte Daten von 101.482 Profilen ausgewertet, die sich zwischen 20. September 2024 und 20. September 2025 auf der Karriereplattform eingeloggt oder registriert haben. Die Analyse hat elf Berufsgruppen umfasst: Altenpflegefachpersonen, Einrichtungsleitungen, Hebammen, Hygienefachpersonen, Kinderkrankenpflegefachpersonen, Pflegedienstleitungen, Pflegedirektionen, Pflegefachpersonen, Pflegehilfskräfte, Stationsleitungen und Wohnbereichsleitungen.