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Mecklenburg-Vorpommern

Pflegebündnis startet landesweiten Bürgerdialog

In 26 Orten Mecklenburg-Vorpommerns soll über Wege aus der anhaltenden Pflegemisere diskutiert und nach Lösungen gesucht werden.

Das Bündnis "Zukunftsfeste Pflege" in Mecklenburg-Vorpommern (MV) startet einen landesweiten Bürgerdialog zu den Problemen in der Pflege. Zum Auftakt einer Reihe von insgesamt 26 Veranstaltungen werden am Mittwoch in Neubrandenburg neben Spitzenvertretern des Pflegeverbands und von Krankenkassen auch Landespolitiker erwartet, darunter Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) und ihr CDU-Amtsvorgänger Harry Glawe.  Der Organisator des öffentlichen Dialogforums, Maik Wolff vom Pflegebündnis MV, erwartet eine kontroverse Debatte. Bürger seien eingeladen und auch aufgefordert, ihre Fragen zu stellen.

Pflegekrise wird zur gesamgesellschaftlichen Krise

Die Vorstellungen über die Lösung der strukturellen, finanziellen und personellen Herausforderungen in der Pflege und der Pflegeversicherung lägen bislang noch weit auseinander, sagte Wolff. Würden die Probleme aber nicht bald und nachhaltig gelöst, drohe sich die Pflegekrise in eine gesamtgesellschaftliche Krise auszuwachsen. Wolff warnte:

"Wer sich um seinen Angehörigen kümmern muss, weil er keinen Pflegedienst findet oder sich diesen nicht leisten kann, der fehlt am Arbeitsplatz, der fehlt in der Wirtschaft."

Über Jahrzehnte hinweg hätten mehrere Bundesregierungen notwendige Reformen immer wieder aufgeschoben und damit die Lage weiter verschärft.

Finanzierung der Pflege bald nicht mehr gewährleistet

Nach Angaben des Verbands der Ersatzkassen beliefen sich im Jahr 2022 die Ausgaben im Rahmen der Pflegeversicherung bundesweit auf 60 Milliarden Euro. Die Einnahmen hingegen hätten lediglich bei 57,8 Milliarden Euro gelegen. Zudem seien die privaten Ausgaben für die pflegerische Versorgung in Heimen weiter gestiegen, aktuell auf durchschnittlich 2.783 Euro pro Monat und Platz. Für das Jahr 2023 zeichnet sich erneut ein Kostensprung bei den Pflegeleistungen ab. Nach Ansicht Wolffs gibt es Indizien dafür, dass die Finanzierung der Pflege schon bald nicht mehr gewährleistet werden könne. 

"Wir steuern auf eine Notlage zu."

Das Bündnis "Pflege in Not" hatte mehrfach auf die unzureichende finanzielle und personelle Ausstattung in der ambulanten und stationären Pflege hingewiesen und sich auch an den jüngsten Protesten gegen die Politik der Bundesregierung beteiligt. Im ländlichen Raum seien Pflegedienste oft nur noch vereinzelt zu finden und in den Städten müssten sie wegen Personalknappheit die Aufnahme neuer Patienten mitunter ablehnen, berichtete Wolff. 

Quelle: dpa

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