Der Deutsche Pflegerat (DPR), die Bundespflegekammer, der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) und das Pflegebündnis Mittelbaden haben auf Initiative des Vereins Pflege in Bewegung einen offenen Brief an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gerichtet.
Gemeinsam fordern sie ein Einstiegsgrundgehalt von 4.000 Euro brutto für Pflegefachpersonen. Denn:
"Eine der wichtigsten Schlüsselstellen für die Attraktivität von Berufen ist und bleibt das Gehaltsniveau."
Der Brief geht u. a. auch an die pflegepolitischen Sprecher der Bundestagsfraktionen sowie an den Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung.
Refinanzierung des gesetzlichen Pflegemindestlohns sicherstellen
Damit das gesetzliche Mindesteinstiegsgehalt kurzfristig Realität werden könne, müssten zeitnah v. a. 2 Punkte umgesetzt werden:
- Eine sofortige Reform aller notwendigen Gesetze und Verordnungen, die in der Refinanzierung diesem notwendigen Schritt entgegenstehen.
- Eine sofortige Reform aller notwendigen Gesetze und Verordnungen, die eine Verschiebung dieser notwendigen finanziellen Anstrengungen zulasten von Angehörigen, Pflegebedürftigen oder Patientinnen und Patienten bedeuten würden.
Bezahlung für Pflegefachpersonen gehört auf Niveau von Ingenieuren
Zu lange sei der Pflegeberuf durch keine oder falsche politische Entscheidungen "zerstört und kaputtgespart" worden. Zu lange sei der "unheilvollen Tarifentwicklung, die sich weit unter dem notwendigen Niveau befindet, zugeschaut" worden. Zu lange sei dieses auch von politischen Entscheidungen befördert worden, indem die Refinanzierung eines auskömmlichen Gehalts für Pflegefachpersonen unmöglich gemacht worden sei.
Die Höhe des Mindestgehalts orientiert sich an Untersuchungen der Duisburger Soziologin Ute Klammer. Sie hat verschiedene Berufe in etablierten Verfahren gegeneinander gewichtet und herausgefunden, dass eine faire Bezahlung für Pflegefachberufe auf dem Niveau einer Ingenieurin oder eines Ingenieurs anzusiedeln sei.