Mit einem neuen Konzept für Auszubildende in Pflegeberufen wollen die Mühlenkreiskliniken Nachwuchspersonal fördern und halten. Zu den getroffenen Maßnahmen zählen etwa mehr Austausch zwischen Klinikleitung und Azubis, ein engmaschigeres Betreuungskonzept während der Ausbildung und eine Übernahmegarantie.
Gesicherter Arbeitsvertrag
Grund für die Verbesserungen seien unter anderem rückläufige Übernahmequoten nach dem Examen aus der eigenen Akademie, beschreibt Konzernpflegedirektorin der Mühlenkreiskliniken Annegret Hesemann.
Seit April nun setzt die Klinikgruppe deshalb die neuen Ansätze um. Dazu gehöre, dass sich die Pflegedirektorinnen und -direktoren der Mühlenkreiskliniken persönlich vorstellen und so schon früh den Kontakt zu den Auszubildenden pflegen, teilte das Haus am Montag mit.
Orientierungwoche und individuelle Begleitung
Direkt zu Ausbildungsbeginn erhielten die angehenden Pflegefachpersonen bereits einen Übernahmevertrag. Zum Start der Ausbildung erfolge zudem nach einem Theorieblock eine Orientierungswoche. Hier würden die Azubis von hauptamtlichen Praxisanleiterinnen und -anleitern der Klinikstandorte der Mühlenkreiskliniken in Empfang genommen und begleitet. Sie lernten den jeweiligen Standort kennen, bekämen Einblicke in die einzelnen Abteilungen, wie OP, Endoskopie oder Physiotherapie sowie in die Organisationsabläufe der jeweiligen Kliniken und erhielten an den ersten Tagen auf der Einsatzstation zusätzlich eine individuelle Begleitung.
Im Verlauf der Ausbildung schalteten sich die Pflegedirektorinnen und -direktoren der Klinikgruppe immer wieder in festen Intervallen ein und stünden in Form von World-Cafés und interaktiven Programmen im Austausch mit den Azubis, so Hesemann weiter.
Pflegedirektion in regelmäßigem Austausch mit Azubis
Flankiert werde dieser Austausch von halbjährlichen Praxisreflexionen, die gemeinsam mit Kurssprecherinnen und -sprechern aller 19 Ausbildungskurse, aller hauptamtlichen Praxisanleitenden, Pflegedirektorinnen und -direktoren sowie der Lernortkoordinatorin durchgeführt würden, ergänzt der Direktor der Akademie für Gesundheitsberufe der Mühlenkreiskliniken, Oliver Neuhaus, der ebenfalls an diesen Gesprächsrunden teilnimmt.
In den beiden Kursen des dritten Ausbildungsjahres hätten sich die Akteurinnen und Akteure aus den Abteilungen mit Inhalten zu den Fachbereichen vorgestellt, die über offene Stellen verfügten.
Die Mühlenkreiskliniken sind ein Zusammenschluss von Kliniken zu einem Krankenhauskonzern mit dem Versorgungsgebiet im ostwestfälischen Kreis Minden-Lübbecke in Nordrhein-Westfalen. Die Akademie für Gesundheitsberufe bietet jedes Jahr sieben Ausbildungskurse in der Pflege an. Damit starten jedes Jahr knapp 200 Pflegeazubis ihre Karriere in einer der größten Pflege-Akademie der Region. Insgesamt bietet die Akademie zehn verschiedene Ausbildungsgänge sowie einen Studiengang an.