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Care-Klima-Index

Mehrheit der Pflegenden sieht Pflegeversorgung gefährdet

Die Berufsgruppe Pflege geht davon aus, dass die Pflegeversorgung im nächsten Jahrzehnt nicht mehr gewährleistet werden kann.

Die Stimmung im Pflegemarkt ist einstimmig schlecht und auch für die Zukunft zeichnet die Mehrheit der Befragten des aktuellen Care-Klima-Index ein düsteres Bild. Demnach geht jeder zweite Studienteilnehmende (51 %) davon aus, dass die Pflegeversorgung in den kommenden 10 Jahren nicht mehr sichergestellt werden kann. Die Befragten der Berufsgruppe Pflege sehen das sogar besonders pessimistisch: 70 % von ihnen glauben nicht daran, dass die Versorgung im nächsten Jahrzehnt sicherzustellen ist. Das sind zentrale Ergebnisse der am Montag vorgestellten Umfrage des Marktforschungsinstituts Ipsos. Die Werte seien die negativsten seit 5 Jahren, teilte das Unternehmen mit.

Abwärtstrend bei Arbeitsbedingungen der Pflegefachpersonen

Der Care-Klima-Index befragt seit 2017 jährlich mehr als 1.000 Personen zu pflegerelevanten Themen in Deutschland. Dabei erfasst er das Stimmungsbild von 13 unterschiedlichen Zielgruppen, die entweder einen pflegerelevanten Beitrag leisten oder selbst Pflege benötigen. Dazu zählen z. B. professionell Pflegende, pflegende Angehörige, Ärzteschaft, Pflegestützpunkte, Dienstleistende, Arbeitgebende in der Pflege, Kommunen und Verbände.

Ein weiteres Ergebnis der Untersuchung: Für die Mehrheit der befragten Pflegefachpersonen haben sich ihre Arbeitsbedingungen im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert. Sowohl 55 % der Berufsgruppe Pflege als auch 59 % der außenstehenden Personen erteilten den Arbeitsbedingungen das Urteil "schlecht".

Die Qualität der pflegerischen Versorgung bleibt für die Teilnehmenden über alle Sektoren der Pflege hinweg unverändert im Mittelfeld. Auffällig sei die „harsche Selbstkritik der Berufsgruppe Pflege mit ihrer eigenen Pflegequalität“, teilte Ipsos mit. Nur jeder Zehnte (10 %) attestiert demnach seiner Profession „hochwertige Pflege“. Die Pflege zu Hause lobt hingegen jede bzw. jeder zweite Betroffene (56 %).

Pflegende fordern Kompetenzerweiterung

Drei Viertel der Befragten (72 %) fordern eine Kompetenzerweiterung der Berufsgruppe Pflege. Das sei deutlich mehr als im Vergleich zu anderen Gesundheitsberufen. Die Zustimmungswerte für z. B. Hebammen lägen nur bei etwa 58 %.

Insgesamt sehen die Befragten das Thema Pflege zu wenig von der Politik beachtet: 80 % stufen den politischen Stellenwert der Pflege im Vergleich zu anderen Themen als niedrig ein – ein Negativrekord seit 2017. Dieser Wert wird von der Berufsgruppe Pflege mit einer Zustimmungsquote von 90 % sogar noch getoppt, dicht gefolgt von Pflege- und Sozialberatenden mit 89 %.

Auffallend negativ äußerten sich diesmal auch die Kostentragenden, die nach Ipsos-Angaben mit dem höchstem Negativwert seit 5 Jahren aufwarteten. Während 2021 nur 39 % einen negativen Stellenwert der Pflege angaben, haben dies in der aktuellen Befragung 72 % getan.

Für Ipsos-Pflegeforscherin Stephanie Hollaus sind die Ergebnisse ein Frühwarnsystem, um pflegerelevante Strategien nachzujustieren und auf aktuelle Bedürfnisse anzupassen:

"Denn was bringen die besten Gesetzesänderungen und Maßnahmen, wenn sie auf Seiten der Betroffenen keine spürbaren Veränderungen nach sich ziehen? Die Ergebnisse zeigen die Dringlichkeit auf, mit der das Fundament für eine gesicherte Pflege in Deutschland zeitnah gegossen werden muss."

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