Knapp die Hälfte der deutschen Bevölkerung (46,3 %) ist für einen stärkeren Einsatz pflegeunterstützender Technologien, um Pflegefachpersonen besser entlasten zu können. Das geht aus einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage des Meinungsforschungsunternehmens Civey im Auftrag des Bundesverbands Medizintechnologie (BVMed) hervor. Etwas mehr als zwei Drittel (68,7 %) der Teilnehmenden forderten einen Bürokratieabbau für die Dokumentation von Pflegetätigkeiten. 4 von 10 Befragten seien für eine stärke Einbindung nicht-medizinischen Fachpersonals (41,9 %) sowie erweiterte Kompetenzen und Qualifikationen des Pflegepersonals (38,4 %).
Digitale Lösungen zur Entlastung des Pflegepersonals
An der Umfrage beteiligten sich zwischen 16. und 17. März insgesamt 2.500 Personen.
BVMed-Expertin Juliane Pohl sagte am Freitag:
"Die Ergebnisse zeigen, dass moderne Medizintechnologien und digitale Lösungen eine große Rolle dabei spielen können, die Pflegefachkräfte zu entlasten und den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten."
Der BVMed hatte Anfang dieses Jahres ein 7-Punkte-Diskussionspapier vorgelegt, um mit einem technologiegestützten Maßnahmenkatalog Pflegende zu entlasten und Pflege zu stärken.
Erweiterte Kompetenzbereiche für Pflegende
Zu den Verbandsvorschlägen gehören u. a.
- ein Investitionsprogramm für pflegeunterstützende Technologien,
- die Verdopplung des 4-prozentigen Zuschlags für pflegeentlastende Maßnahmen der Krankenhäuser,
- die Anerkennung digitaler Hilfsmittel,
- digitale Pflegeanwendungen sowie
- eine Initiative "attraktiver Arbeitsplatz Pflege".
Der Einsatz moderner Medizintechnologien könne auch zu einer Erweiterung der Kompetenz- und Tätigkeitsbereiche in der Pflege beitragen, äußerte sich der BVMed überzeugt.