Die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz fordert eine vollständige Restrukturierung des Pflegesystems, um eine nachhaltige und gerechte Versorgung zu gewährleisten. Sie reagiert damit auf einen Vorschlag des von der Privaten Krankenversicherung eingerichteten Expertenrats "Pflegefinanzen".
Dieser hatte am Montag ein "Konzept für eine generationengerechte und paritätische Pflegekostenversicherung" vorgestellt, nach dem eine verbindliche Zusatzversicherung die gesetzliche Pflegeversicherung ergänzen soll.
Mai plädiert für eng geregelte Steuerfinanzierung
Laut Kammerpräsident Markus Mai beinhalte das Konzept der Expertenkommission jedoch keine grundlegende Reform des Pflegesystems. Er forderte am Montag in Mainz:
"Eine eng geregelte Steuerfinanzierung wäre nachhaltiger, da dadurch deutlich mehr Einkommensgruppen erfasst werden können. Beschäftigte und zukünftige Beschäftigte im Pflegebereich benötigen langfristige Sicherheitsperspektiven und keine kurzfristigen Herumschachereien während einer Legislaturperiode."
Mai zufolge sollten regionale Versorgungskonzepte die Mittelverteilung vor Ort in Gesamtverantwortung von Kommunen regeln. Diese sollten mehr als bisher mit einem gesetzlichen oder grundgesetzlichen Auftrag mandatiert werden, um die Versorgungsverantwortung zu übernehmen.