Die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz begrüßt die vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geplante Corona-Herbststrategie. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte in der Vorwoche einen 7-Punkte-Plan für den Corona-Herbst veröffentlicht. Dieser umfasst u. a. die Impfkampagne, das Testkonzept sowie den Schutz vulnerabler Gruppen. Dazu gehören insbesondere Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste.
Laut dem Präsidenten der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, Markus Mai, ist die Corona-Herbststrategie "absolut zu unterstützen". Allerdings äußerte er in einer Pressemitteilung der Kammer vom Mittwoch auch Kritik:
"Man muss sich schon die Frage stellen, warum die Politik immer solange braucht, um Lösungsansätze auf den Tisch zu legen. Dabei liegen sie auf der Hand."
Zusätzlich entstehende Kosten im Zuge der Herbststrategie seien vom Staat durch Steuereinnahmen und nicht von Heimbewohnenden oder der gesetzlichen Pflegeversicherung zu finanzieren.
Ferner müsse sich die Belegung der Einrichtungen "stringent nach der Verfügbarkeit des Personals" richten. Mai weiter:
"Denn nur durch weniger belastete Pflegefachpersonen und Mitarbeiter anderer Bereiche kann eine gute Hygienesituation erreicht werden. Hygienebeauftragte wirken nämlich nur dann, wenn man das, was sie empfehlen, auch tatsächlich umsetzen kann."
Erneute Forderung nach allgemeiner Impfpflicht
Mai wiederholte zudem die Forderung nach einer allgemeinen Impfpflicht. Die Krise lasse sich nur bewältigen, "wenn die Intensivstationen und Pflegeeinrichtungen nicht erneut überlastet werden":
"Der Schutz und das Wohlergehen von Pflegefachpersonen hat einen direkten Einfluss auf die pflegerische Versorgung der gesamten Bevölkerung!"