Gemeinsam mit dem Landesverband Bayern der Bundesdekanekonferenz Pflegewissenschaft hat die Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) ein Konzept zum Aufbau akademischer Lehreinrichtungen für Pflege entwickelt. Diese analog zu akademischen Lehrkrankenhäusern in der Medizin konzipierten Lehreinrichtungen sollen die Einführung akademischer Beruferollen in der pflegerischen Versorgung fördern, teilte die VdPB in der Vorwoche mit. Langfristig solle das die primärqualifizierende hochschulische Pflegeausbildung für Studierende "deutlich attraktiver machen".
Primärqualifizierende hochschulische Pflegeausbildung fördern
Nach Angaben der VdPB liegt das Konzept den politischen Entscheidungsverantwortlichen vor, verbunden mit der Aufforderung, finanzielle Ressourcen zur raschen Umsetzung zur Verfügung zu stellen.
Das Konzept umfasse neben der detaillierten Beschreibung der "zwingend" nötigen Voraussetzungen auch die Skizzierung eines Förderprojekts, das der Freistaat Bayern mit der Bereitstellung von entsprechenden Mitteln in die Umsetzung bringen könnte.
Akademisch qualifizierte Pflegende in der direkten Patientenversorgung gebraucht
VdPB-Präsident Georg Sigl-Lehner sagte:
"Es ist belegbar, dass akademisch qualifizierte Pflegende die Versorgungsqualität und auch die Patientensicherheit positiv beeinflussen. (…) Wir brauchen die hochschulisch ausgebildeten Pflegefachpersonen nicht nur als Pflegepädagogen in der beruflichen Bildung oder als Pflegemanager in Leitungsfunktionen, sondern besonders dringend gerade in der direkten Patientenversorgung."
Aktuell lägen die Studierendenzahlen in der Pflege "weit hinter den Erwartungen" zurück. Gründe seien u. a. die fehlenden gesetzlichen Regelungen zur Vergütung der Praxisphasen und die erforderliche Praxisanleitung in den Einrichtungen.
Aufgaben- und Rollenprofile für hochschulisch qualifizierte Pflegende etablieren
V. a. aber beeinträchtige eine unzureichende Praxiseinmündung, also der Mangel an entsprechenden Aufgaben- und Rollenprofilen für hochschulisch qualifizierte Pflegende, die Attraktivität der Pflegestudiengänge.
"Ein deutliches Bekenntnis zur hochschulischen Pflegeausbildung muss in der praktischen Ausbildung der Studierenden ansetzen und zugleich in klare Kompetenzprofile für Pflege-Akademiker münden."
Oft mangele es jedoch an Ressourcen für entsprechende Praxisentwicklungsprojekte. Der Aufbau von akademischen Lehreinrichtungen für Pflege sei deshalb ein richtiger Lösungsansatz und ein wichtiger Schritt der Professionsentwicklung.