Die in dieser Woche vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) vorgestellte "Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung" lässt das Pflegemanagement unberücksichtigt. Als eine "weitere Irrfahrt in die Sackgasse" hat das der Bundesverband Pflegemanagement am Freitag kritisiert.
Nur eine Person mit pflegefachlicher Expertise vertreten
Zwar schreibt das BMG auf seiner Internetseite, dass zu den 15 Personen der Kommission u. a. auch Expertinnen und Experten aus der Versorgung – Pflege und Medizin – berücksichtigt sind. Genau betrachtet ist allerdings lediglich eine Person mit pflegefachlicher Expertise zu finden: Pflegewissenschaftlerin Martina Hasseler von der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften.
Weitere Vertreterinnen und Vertreter der Profession Pflege suche man in diesem Gremium ebenso vergeblich wie das Pflegemanagement, bemängelte der Bundesverband.
"Unverantwortlich", Pflegemanagement nicht zu berücksichtigen
Bei der zweifelsohne zentralen Weichenstellung für die Krankenhausversorgung der Zukunft das Pflegemanagement nicht zu berücksichtigen sei "unverantwortlich".
Verbandsvorstandsvorsitzender Peter Bechtel sagte:
"Bei all den Empfehlungen, die von der Kommission erarbeitet werden, wird die entscheidende Frage der Zukunft sein, wie viele Pflegekräfte stehen insgesamt für alle Versorgungsbereiche zur Verfügung, nicht nur für das Krankenhaus."
Insbesondere die poststationären Versorgungsstrukturen seien hier in die Betrachtung miteinzubeziehen. Der bereits überall mehr als spürbare Fachpersonalmangel in der Pflege werde sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen und zu nicht unerheblichen Einschränkungen in der Gesundheitsversorgung führen. Demografische Entwicklungen seien keine Prognose, sondern Realität.
Nur zusammen mit einem starken Pflegemanagement und zukunftsweisenden Personalentwicklungsmodellen werde eine Krankenhausreform bzw. eine "Gesundheitsversorgungsreform" gelingen.