Infolge der hohen Arbeitsbelastung strebt derzeit mehr als jede vierte Pflegeperson aktiv einen Berufswechsel an. Das geht aus Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov für das Jobportal "Indeed" hervor, berichtete die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" in ihrer Mittwochausgabe.
Demnach geben 12 % der Befragten an, in eine Tätigkeit im Gesundheitswesen wechseln zu wollen, 16 % wollen sogar ganz raus aus der Branche. Insbesondere jüngere Beschäftigte zwischen 18 und 34 Jahren planten den Absprung – 34 % der Beschäftigten in dieser Altersgruppe suchten eine andere Tätigkeit.
Laut Umfrage denken insgesamt 69 % der befragten Pflegepersonen darüber nach, auszusteigen – die Hälfte von ihnen sogar oft.
Intensivpflegende besonders unzufrieden
Am größten ist den Angaben der Meinungsforscher zufolge die Unzufriedenheit unter den Intensivpflegenden: 8 von 10 der examinierten Pflegepersonen mit Zusatzqualifikation stellten die weitere Ausübung ihres Berufs infrage, 42 Prozent davon oft.
Die ab sofort geltende einrichtungsbezogene Impfpflicht spiele hingegen nur eine untergeordnete Rolle: Nur 5 % der Befragten hätten das als möglichen Kündigungsgrund angegeben. Hauptgründe seien eine hohe Arbeitsbelastung (49 %) und das Gehalt (39 %).
Allerdings wollten unter den wenigen Ungeimpften in den Einrichtungen 6 von 10 die Branche verlassen. Im Übrigen will sich ungeimpftes Personal größtenteils auch künftig nicht impfen lassen.