Der Weltenbund der Pflegeberufsorganisationen, der International Council of Nurses (ICN), hat Ende vergangener Woche sein 125-jähriges Bestehen mit einer Jubiläumskonferenz im rumänischen Bukarest gefeiert. Gleichzeitig setzten die Teilnehmenden der Konferenz – darunter Vertreter der Weltgesundheitsorganisation und verschiedener nationaler Pflegeverbände – wichtige Akzente für die künftige Ausrichtung der Pflegeberufe.
Erklärung dient als Richtschnur für internationale Konferenzen 2025
Höhepunkt der Konferenz war die Verabschiedung der Bukarester Erklärung, in der zentrale politische Handlungsfelder definiert wurden. Zu den Kernforderungen an die Regierungen weltweit zählen unter anderem
- die Notwendigkeit kluger, öffentlicher Investitionen in die Pflege,
- die Unterstützung nachhaltiger Entwicklungsziele und universeller Gesundheitsversorgung,
- Maßnahmen zur globalen Gesundheitsförderung, insbesondere zur Rolle der Pflege in humanitären Krisen,
- eine strategische, nachhaltige Personalplanung,
- eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen,
- eine Erweiterung des Tätigkeitsbereichs von Pflegefachpersonen,
- eine stärkere Führungsrolle der Pflege in der Gesundheitsbranche,
- eine stärkere Integration digitaler Gesundheitslösungen und neuer Technologien.
Die Inhalte der Bukarester Erklärung sollen im Mittelpunkt bevorstehender Berichte und Diskussionen stehen. So ist im kommenden Jahr ein aktueller Bericht zur Lage der Pflege weltweit vorgesehen, der die strategischen Leitlinien für die nächsten vier bis fünf Jahre definieren soll. Auch auf der Weltgesundheitsversammlung im Mai und dem ICN-Kongress im Juni 2025 sollen die Ideen und Ziele von Bukarest weiterverfolgt werden.
Lesen Sie mehr zu den Anfängen des ICN, welche Entwicklung der Weltenbund der Pflegeberufsorganisationen bislang durchlaufen hat und was er für beruflich Pflegende erreicht hat im Interview mit Pflegehistorikerin Geertje Boschma.