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Bayern

Gutachten gegen Fachkräftemangel in der Intensivpflege veröffentlicht

Zwei Intensivpflegekräfte des Universitätsklinikums Regensburg versorgen einen Patienten.

Ein am Freitag vorgelegtes, 250-Seiten starkes Gutachten gegen den Mangel an Fachpersonal in der Intensivpflege will die bayerische Landesregierung nutzen, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen. Nach Angaben des zuständigen Gesundheitsministeriums ist unter anderem ein eigenes Projekt zur "Etablierung innovativer Dienstplanmodelle" geplant. Ziel sei, künftig mehr auf Freizeitansprüche des Intensivpflegepersonals einzugehen. In Arbeit sei bereits ein Handlungsplan für Krankenhäuser, damit sie ihre Dienstpläne effizienter steuern könnten – jeweils passend zu den Tagesabläufen auf der jeweiligen Pflegestation und unter Berücksichtigung der Bedarfe der Belegschaft.

Stärker auf Bedarfe und Bedürfnisse des Pflegepersonals eingehen

Außerdem sieht das Ministerium ein Projekt zur "Stärkung der Resilienz und Stresskompetenz der Intensivpflegekräfte" vor.

Das Gutachten stammt von Gesundheitswissenschaftler Eckhard Nagel von der Universität Bayreuth. Er sagte:

"Die Ursachen für den Fachkräftemangel sind zwar vielfältig, lassen sich aber durch wissenschaftliche Analysen eindeutig identifizieren. Daraus haben wir Handlungsempfehlungen abgeleitet."

So entstehe ein attraktiver Arbeitsplatz etwa über eine umfassende Reform der Arbeitszeitregelungen, den strategischen Ausbau des sozialen Arbeitsumfelds, eine leistungsgerechte Bezahlung oder die Etablierung einer patientenzugewandten Digitalisierung. Besondere Aufmerksamkeit sollten nach Meinung des Wissenschaftlers Maßnahmen erhalten, die die Selbstbestimmung im Arbeitsprozess, die Gemeinschaftsbildung und den Respekt im Arbeitsalltag spezifisch fördern.

Individuelle Arbeitszeiten für den Dienstplan der Zukunft

Das Gutachten untermauere die Bedeutung von planungssicheren und zugleich flexiblen Dienstplänen, die die individuellen Umstände und Bedürfnisse der einzelnen Pflegekräfte in Absprache mit dem Team bei Sicherstellung der Patientenversorgung berücksichtigten, heißt es in einer Mitteilung des bayerischen Gesundheitsministeriums von Freitag. Denn individuelle und verlässliche Arbeitszeiten führten zu mehr Gesundheit sowie Zufriedenheit des Pflegepersonals und verhinderten eine Abwanderung aus dem Pflegeberuf.

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