Ein Stuttgarter Pflegedienstleister steht unter Verdacht des Einschleusens von Arbeitnehmenden, der illegalen Beschäftigung und des Abrechnungsbetrugs. Die im Ermittlungsverfahren Beschuldigten seien beim derzeitigen Ermittlungsstand verdächtigt, Abrechnungsbetrug zulasten von Krankenkassen und Privatpersonen begangen, Sozialabgaben hinterzogen und Ausländer illegal eingeschleust zu haben. Das teilte die Generalzolldirektion in Bonn Ende vergangener Woche mit.
Nicht ausreichend qualifiziertes Pflegepersonal eingesetzt
Die Geschäftsführenden des auf häusliche Pflege für ältere sowie intensivpflegebedürftige Patientinnen und Patienten spezialisierten Anbieters sollen teilweise auch nicht ausreichend qualifiziertes Pflegepersonal eingesetzt haben. Ferner fehlten in manchen Fällen entsprechende Arbeitsgenehmigungen von Pflegenden aus Drittstaaten und ihre Meldungen zur Sozialversicherung.
Das ambulante Pflegeunternehmen stehe zudem in Verdacht, Krankenkassen sowie private Kundinnen und Kunden bei Abrechnungen betrogen zu haben.
Durchsuchungen auch bei illegal eingesetzten Pflegenden
Insgesamt 150 Einsatzpersonen von Zoll, Polizei und Staatsanwaltschaft hätten am Donnerstag Geschäftsräume, Häuser und Wohnungen in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen durchsucht.
Neben den Geschäftsräumen des Unternehmens in Stuttgart und den Privatwohnungen der Beschuldigten seien auch Einsatzorte des mutmaßlich illegal eingesetzten Pflegepersonals in der häuslichen Pflege Ziele der Durchsuchungen gewesen.