Der Deutsche Pflegerat (DPR) hat die von der Bundesregierung beschlossene Ausweitung der Corona-Tests in der Pflege ausdrücklich begrüßt, betonte aber gleichzeitig, dass auch Pflegende selbst diese Tests veranlassen können müssten.
Eine entsprechende Verordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zur Ausweitung der Tests wurde am 9. Juni im Bundesanzeiger veröffentlicht und gilt rückwirkend zum 14. Mai 2020.
"Wichtiger Baustein für einen höheren Schutz von Pflegenden"
"Eine umfangreiche Testung des Pflegepersonals in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen ist seit Langem unabdingbar. Jetzt herrscht hierzu endlich Gewissheit. Damit werden wichtige Bausteine für einen höheren Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der von diesen gepflegten und betreuten Menschen gesetzt", sagte DPR-Präsident Franz Wagner.
Mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln müssten Ansteckungen unter den von der Profession Pflege versorgten Menschen verhindert werden.
60 % aller Coronavirus-Verstorbenen seien in Pflegeheimen oder von Pflegediensten betreute Menschen; dabei betrage deren Anteil an allen infizierten Personen lediglich 8,5 %.
Das zeige, wie wichtig umfassende, regelmäßige und präventive Tests in der Pflege seien. Die Veranlassung von Reihentests dürfe dabei nicht allein in den Händen des jeweils zuständigen Gesundheitsamtes liegen. "Hier ist eine klare Direktive von oberster Seite nötig, dass auch die Profession Pflege selbst eine Testung veranlassen kann. Dem Virus muss jede Chance der Ausbreitung genommen werden", so Wagner weiter.