Der Deutsche Pflegerat (DPR) sieht die Profession Pflege stärker in der Pflicht, generationsübergreifend gemeinsam zu handeln. Denn in den nächsten 20 Jahren werde es in Deutschland wegen des Personalmangels und der steigenden Zahlen an Pflegebedürftigen "kaum noch die Pflege geben, die wir heute kennen". Das betreffe Pflegeheime ebenso wie Pflegedienste. Darauf verwies DPR-Präsidentin Christine Vogler am Montag. Der Fokus sei auf die Ressourcen der alten und jungen Menschen zu setzen.
Mehr Verantwortung und mehr Bildungschancen in der Pflege nötig
Vogler appellierte an mehr Selbstverantwortlichkeit:
"Wir müssen bei uns selbst anfangen und stärker Verantwortung für unsere Gesellschaft übernehmen und Netzwerke der gemeinsamen Pflege aufbauen."
Die DPR-Präsidentin plädierte zudem für eine klare Definition von Pflege in den Sozialgesetzbüchern. Die Profession Pflege benötige ebenso Autonomie, mehr Verantwortung und mehr Bildungschancen.
Langzeitpflege: Deutschland mit europaweit niedrigstem Bildungsstandard der Pflegenden
In der Langzeitpflege weise Deutschland den niedrigsten Bildungsstandard der Pflegenden in Europa auf, "weil dieser permanent abqualifiziert" werde. Dabei sei Pflegebildung insbesondere für die Pflege von an Demenz erkrankten Menschen wichtig, betonte Vogler.
Eine Möglichkeit, das Thema Pflege sowie die Notwendigkeit der Hilfe und Verantwortung zwischen den Generationen, in Städten sowie Gemeinden bewusster in die Gesellschaft zu transportieren, sieht Vogler in der Einführung eines Schulfachs "Gesundheit und Pflege".