Kliniken seien von bürokratischen Lasten zu befreien, um Personalengpässe in der Pflege abfangen zu können. Das hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) in der Vorwoche im Anschluss an den Bund-Länder-Gipfel gefordert. Insbesondere in der aktuellen Situation, in der mit mehr Personalausfall aufgrund von Omikron gerechnet werden müsse, gelte es, die Mitarbeitenden von medizinisch nicht notwendigen Dokumentationen zu entlasten.
Pflegepersonal unnötig belastet
DKG-Vorstandsvorsitzender Gerald Gaß sagte:
"Wir brauchen die Mitarbeitenden in der Versorgung und nicht, um Krankenkassen-Anfragen zu beantworten und MDK-Prüfungen zu bearbeiten."
Die Politik binde weiter Arbeitskraft in überflüssigen Dokumentationen. Es sei unverständlich, dass sie diese Problematik der Krankenhäuser ausblendet.
"Ein Bürokratie-Lockdown würde nicht nur in den Kliniken, sondern auch beim Medizinischen Dienst wertvolle Personalressourcen freimachen, die zur Pandemiebekämpfung dringend an anderer Stelle gebraucht werden."
Alles, was an Dokumentation medizinisch nicht unbedingt notwendig sei, kännte nach DKG-Ansicht in den kommenden Monaten entfallen.
"Zudem brauchen wir mehr Flexibilität beim Personaleinsatz, alle Personalstrukturvorgaben müssen ausgesetzt werden. Bis auf weiteres müssen die Abrechnungsprüfungen durch den Medizinischen Dienst entfallen."
Organisation von Hilfspersonal an Länder übergeben
Zudem schlägt Gaß vor, die Organisation von Hilfspersonal über Koordinierungsstellen der Länder laufen zu lassen. Es könne nicht sein, dass jedes einzelne Krankenhaus selbst organisieren müsse, wo mögliches Personal akquiriert werden könne.