Eine neue randomisiert-kontrollierte Studie der Hochschule Neubrandenburg belegt die positiven Auswirkungen von digitalen Assistenzsystemen auf die pflegerische Versorgung von Menschen mit Inkontinenz. So hätten sich Sturzereignisse signifikant reduziert sowie die Lebens- und Schlafqualität der Betroffenen deutlich verbessert. Zudem sei der Materialverbrauch, der für die Versorgung von Menschen mit Inkontinenz nötig ist, um 23 Prozent zurückgegangen. Optimierte Arbeitsabläufe hätten ferner zu einer hohen Akzeptanz des digitalen Assistenzsystems beim Pflegepersonal geführt.
Die Untersuchung schloss 85 Probandinnen und Probanden ein (43 in der Interventions- und 42 in der Kontrollgruppe). Zusätzlich führte die Forschungsgruppe um den Professor für Klinische Pflege, Stefan Schmidt, 32 leitfadengestützte Interviews mit beruflich Pflegenden. Die Studie wurde in drei stationären Pflegeeinrichtungen in Berlin durchgeführt und vom GKV-Spitzenverband gefördert. Aktuell arbeitet die Forschungsgruppe an der Aufbereitung der Studienergebnisse für eine wissenschaftliche Veröffentlichung.
Bislang galt die Studienlage zum Nutzen digitaler Tools in der Inkontinenzversorgung als unklar. Noch im Juni zeigte ein im "International Journal of Urological Nursing" veröffentlichtes Scoping Review der Hochschule Neubrandenburg widersprüchliche Ergebnisse zum Nutzen digitaler Assistenzsysteme in der Versorgung von Menschen mit Inkontinenz.