Drei Projekte zur Verbesserung der neurologischen Pflege wurden mit dem DGN-Pflegepreis 2025 ausgezeichnet. Das teilte die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) in der Vorwoche im Rahmen ihres Jahreskongresses in Berlin mit.
Die prämierten Konzepte zielen auf eine bessere Versorgung von Menschen mit neurologischen Erkrankungen ab. Sie stärken die interprofessionelle Zusammenarbeit und könnten laut DGN als Vorbild für andere Einrichtungen dienen.
Raumgestaltung für Schlaganfallpatienten
Den ersten Preis erhielt das Pflegeteam der Stroke Unit des Universitätsklinikums Heidelberg. Im Projekt "Innovationszimmer Stroke Unit" entwickelten die Beteiligten gemeinsam mit Studierenden der Hochschule UAS Frankfurt neue Raumkonzepte für eine heilungsfördernde Umgebung. Grundlage waren unter anderem Bedarfsanalysen, Interviews und eine Literaturrecherche.
Die entwickelten Raumkonzepte berücksichtigen typische Schlaganfall-Symptome wie Neglect oder Fazialisparese. So ermöglichen etwa montierte Spiegel logopädische Eigenübungen, während gezielt platzierte Bedienelemente und Orientierungshilfen die Selbstständigkeit und Sicherheit der Patientinnen und Patienten fördern.
Interprofessionelle THS-Versorgung in Potsdam
Der zweite Preis ging an das Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam. Dort wurde ein interprofessioneller Behandlungspfad für die Tiefe Hirnstimulation (THS) bei Bewegungsstörungen etabliert. Neben standardisierten Abläufen und Checklisten umfasst das Konzept auch Schulungen für Fachpersonal sowie Informationsangebote für Betroffene und Angehörige.
Ein besonderes Augenmerk lag laut Projektbeschreibung auf der prozessualen Integration der pflegerischen Versorgung.
Notfalltraining für neurologische Stationen
Platz drei belegte Thorsten Piepenbring von den Kliniken Maria Hilf in Mönchengladbach. Sein Projekt "Neurologisches Krisenmanagement und Notfallvorbereitung" zielt auf mehr Handlungssicherheit bei akuten neurologischen Notfällen.
Pflegekräfte wurden in kurzen, praxisnahen Schulungseinheiten auf Situationen wie Schlaganfälle oder epileptische Anfälle vorbereitet. Ergänzend wurden Informationsplakate mit Handlungsschritten auf den Stationen installiert. Rückmeldungen aus dem Team zeigen eine gestärkte Sicherheit im Notfallmanagement und eine verbesserte Zusammenarbeit mit dem ärztlichen Dienst.