Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Südwest steht aktuell in "intensiven" Gesprächen mit Vertreterinnen und Vertretern der jeweiligen Landesministerien in Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Grund: Etliche Hochschulen hätten von nicht ausgelasteten Studiengängen und signifikanten Abbrecherquoten in der Pflege berichtet – und das, obwohl Deutschland mehr akademisch ausgebildete Pflegefachpersonen direkt am Patientenbett benötige.
Signifikanten Abbrecherquoten
Die Vorsitzende des DBfK Südwest, Andrea Kiefer, sagte am Mittwoch:
"Es gibt (…) erhebliche strukturelle Probleme."
Keine Vergütung der Praxiseinsätze, unzureichende Refinanzierung der Praxisanleitung, fehlende Praxispartner, mangelnde Unterstützung der Hochschulen für den Auf- und Ausbau primärqualifizierender Pflegestudiengänge – das seien Hauptgründe für Pflegestudierende, das Studium abzubrechen oder gar nicht erst zu beginnen. Gleichzeitig bedeute diese Entwicklung auch für Hochschulen große Planungsunsicherheit.
"Fatale Signale" für die Professionalisierung des Pflegeberufs
Zusätzlich sei die Möglichkeit des Pflegestudiums noch zu wenig bekannt, argumentierte Kiefer.
Insgesamt seien das "fatale Signale" für die Professionalisierung des Berufs sowie die Fachpersonalgewinnung in der Pflege. Politisches Handeln – sowohl auf Länder- als auch Bundesebene – sei dringend erforderlich.