Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat am Donnerstag seine Digitalisierungsstrategie vorgelegt. Darin enthalten sind auch Pläne für die Entlastung professionell Pflegender. So will der Minister zum Beispiel den Dokumentationsaufwand für Pflegepersonal reduzieren. Immerhin 90 Prozent der Pflegefachpersonen fühlten sich durch Bürokratie belastet. Eine elektronische Dokumentation soll künftig die Arbeit erleichtern und Zeit sparen, etwa wenn vernetzte Monitoringsysteme Vitalparameter dokumentieren.
Digitale Dokumentation zum Standard in der Pflege machen
Ziel sei, die digitale Dokumentation zum Standard in der Pflege zu machen.
Damit die digitale Transformation in der (Langzeit-)Pflege gelingt, will Lauterbach noch in diesem Jahr ein Kompetenzzentrum Digitalisierung und Pflege einrichten und die flächendeckende Etablierung einer digital unterstützten, interoperablen Pflegedokumentation vorantreiben. Über das Kompetenzzentrum seien Potenziale zur Verbesserung und Stärkung der pflegerischen Versorgung für Pflegende zu identifizieren und auszubauen.
Mehr Unterstützung für Pflegeeinrichtungen
Dazu zähle zu prüfen, wie die Interoperabilität der Pflegedokumentationen erhöht werden könne (syntaktisch und semantisch interoperable Datenformate) und welche Voraussetzungen – zum Beispiel einheitliche Pflegeterminologien und -klassifikationssysteme – dafür gegebenenfalls zu schaffen seien.
Auch Fördermöglichkeiten für Pflegeeinrichtungen zur Umsetzung digitaler Maßnahmen sollen ab 2023 mehr Unterstützung erhalten.
Mittelfristig, also um die Mitte der 2020er-Jahre, will Lauterbach, dass die digital unterstützte Pflegedokumentation flächendeckend in der täglichen Versorgungspraxis zur Anwendung kommt und hier insbesondere zu einer spürbaren Entlastung der Pflegefachpersonen sowie zu ihrem effizienten Einsatz beiträgt.