Die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Claudia Moll, hat Bilanz gezogen zum Sachstand der Pflege in der 20. Legislaturperiode. Sie appellierte daher an alle Verantwortlichen und Beteiligten, die Pflege "zukunftstfest" zu gestalten.
Moll betonte, die Bundesregierung habe mit einer umfangreichen Gesetzgebung die nötigen Strukturveränderungen geschaffen – unter anderem zur Stärkung der professionellen Pflege. Gelingen könne dies alles nur im Zusammenspiel aller Beteiligten.
Professionelle Pflege stärken
Um die Arbeitsbedingungen in der Pflege kontinuierlich und nachhaltig zu verbessern, habe die Bundesregierung "bereits eine Vielzahl von Maßnahmen auf den Weg gebracht". Moll nannte als Beispiele die Personalbemessung in der Langzeitpflege und im Krankenhaus oder die Ausgliederung der Pflegepersonalkosten aus den Krankenhaus-Fallpauschalen. Verschiedene Gesetze stärkten die Profession Pflege:
- Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz und Pflegebonusgesetz hätten "die gesetzlichen Rahmenbedingungen für eine attraktive Entlohnung der Beschäftigten in der Langzeitpflege erheblich verbessert".
- Das 2020 in Kraft getretene Pflegeberufegesetz habe den "den Grundstein für eine zukunftsfähige und qualitativ hochwertige Pflegeausbildung gelegt".
- Mit dem Pflegestudiumstärkungsgesetz sei "richtigerweise auch eine Vergütung für die Pflegestudierenden eingeführt" worden, um das Studium deutlich attraktiver zu machen.
- Das Pflegeunterstützungs- und Entlastungsgesetz habe die Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal verbessert im Sinne einer "verlässlicheren Versorgung und Dienstplangestaltung und damit zur Reduzierung der Leiharbeit". Zusätzlich sei das Förderprogramm zur Vereinbarkeit von Pflege, Familie und Beruf verlängert worden, das entsprechende Maßnahmen von Pflegeeinrichtungen fördere.
Moll sagte:
"Auch ich unterstütze mit meinem Projekt 'GAP - Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege zur Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf' Pflegeeinrichtungen bei der Umsetzung guter Arbeitsbedingungen. Die Idee hinter dem Projekt: professionelle Coaches helfen Einrichtungen, Veränderungen in der Arbeitsorganisation vorzunehmen, die den Arbeitsalltag für Beschäftigte entscheidend verbessern."
Dazu würden auch zahlreiche Maßnahmen beitragen, die "die Anwerbung und schnellere Anerkennung von Pflegefachkräften aus dem Ausland unterstützen – denn sie sind ein wichtiger Part in der pflegerischen Versorgung".
Langfristige Sicherung der pflegerischen Versorgung
Im Sinne der langfristigen Sicherung der pflegerischen Versorgung sei der Pflegeberuf weiter zu stärken, so die Pflegebevollmächtigte:
"Mit einem Pflegekompetenzgesetz sollen die Pflegefachkräfte ihre Kompetenzen zukünftig besser und eigenständiger einsetzen können. Hierdurch wird nicht nur der Pflegeberuf noch attraktiver, sondern die gesamte Versorgung verbessert."
Nach der Modernisierung der Pflegeausbildung werde mit der Schaffung einer bundeseinheitlichen Pflegeassistenzausbildung auch die Helferausbildung auf ein einheitliches Niveau gebracht.
Mit Blick in die Zukunft mahnte Moll:
"Die Herausforderungen der Zukunft bleiben groß. Viele Themen müssen wir zeitnah weiterbearbeiten."