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Mangel an Pflegekräften

BKK: Mehr Personal ist die schlechteste Lösung

Die richtige Verteilung und der Mix von informeller und professioneller Pflege seien entscheidend im Kampf gegen den Fachpersonalmangel, fordert der Dachverband der BKK.

Der Dachverband der Betriebskrankenkassen (BKK) hat in einem Hintergrundpapier eigene Überlegungen zusammengefasst, wie dem Personalmangel in der beruflichen Pflege zu begegnen ist. Denn Aktionspläne, Gesetzesreformen oder weltweite Anwerbeaktionen hätten an dem jahrzehntelangen Pflegekräftemangel nichts geändert und würden dies auch nicht tun, kritisiert der Dachverband in dem siebenseitigen und in der Vorwoche veröffentlichten Papier.

Darin heißt es unter anderem:

  • "Mehr Personal ist die schlechteste Lösung – auf die Verteilung kommt es an
  • Noch breiterer Mix aus informeller und professioneller Pflege gebraucht
  • Genug geredet – endlich flächendeckend sehr gute Arbeitsbedingungen für Pflegende!
  • Arbeitsmigration ist wünschenswert – aber bitte kein Fachkräftekolonialismus!
  • Potenzial der Spitzenkräfte heben – die Advanced Practice Nurse (APN) schnell auf die 'Straße' bringen
  • Effektive und wirksame Strukturen vor Ort – die regionale pflegerische Versorgungsplanung."

Mehr Pflegepersonal auf absehbare Zeit nicht in Sicht

Deutschland habe zwar nach der Schweiz, Irland und den skandinavischen Ländern das meiste Pflegepersonal pro 1.000 Einwohner in Europa, dennoch reiche dies offenkundig nicht aus. Deshalb sei über die Verteilung der professionell Pflegenden innerhalb des gesamten Gesundheitssystems zu diskutieren, forderte der Verband. Denn mehr Pflegefach- und -hilfskräfte als heute seien auf absehbare Zeit nicht in Sicht.

Nötig sei eine umfassende Strukturreform zur Stärkung der professionellen Pflege, sagte die Vorständin des BKK Dachverbands, Anne-Kathrin Klemm. Künftig seien die richtige Verteilung und der Mix von informeller und professioneller Pflege entscheidend. Auch die Arbeitsbedingungen der beruflich Pflegenden seien entscheidend, denn die verbindliche Umsetzung von betrieblicher Gesundheitsförderung und flächendeckend guten Arbeitsbedingungen könnten dazu beitragen, Pflegekräfte zu stärken und attraktivitätssteigernde Potenziale zu heben.

Zudem seien Pflegekräfte aus dem Ausland vor dem Hintergrund des weltweiten Mangels an beruflich Pflegenden nur ein weiteres Puzzleteil zur Lösung des Problems hierzulande.

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