Beschäftigte in Pflegeberufen sind besonders häufig von Gewalt am Arbeitsplatz betroffen. Gewaltereignisse oder sexuelle Übergriffe in der professionellen Pflege vermeiden helfen, will die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW). Im Rahmen der AOK-Aktion "Gewaltfrei Pflegen" setzt die Genossenschaft auf Information und Prävention. Dazu schult die BGW Beschäftigte und Führungspersonal im Umgang mit Gewalt und informiert sie umfassend.
Gewalt und Aggression systematisch vorbeugen
Wie in einer Einrichtung mit Gewalt oder sexueller Belästigung umgegangen werde, hänge entscheidend von der Unternehmensführung und den Führungspersonen ab, argumentiert die BGW. BGW-Referentin für Arbeits- und Gesundheitsschutz Claudia Vaupel rät:
"Die Prävention von Gewalt sollte immer in der Unternehmenskultur verankert werden."
Leider komme es gerade dort, wo Menschen für andere Menschen tätig seien, häufiger zu Übergriffen – verbal wie körperlich. Deshalb sollten Beschäftigte so gut wie möglich darauf vorbereitet werden, so Vaupel weiter.
Einen Fokus legt die BGW auf Präventionsmaßnahmen, die helfen können, Gewaltvorfällen vorzubeugen, und die Beschäftigte unterstützen, im Ernstfall richtig zu reagieren. Prävention könne dazu beitragen, dass Konflikte gar nicht erst zu Gewalt führen. Die BGW setzt deshalb z. B. auf innerbetriebliche Qualifizierungen von Deeskalationstrainerinnen und -trainern in ihren Mitgliedseinrichtungen.
Aktion "Gewaltfrei Pflegen"
Die AOK hat gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern aus der Pflegebranche und den Pflegeverbänden die Aktion „Gewaltfrei Pflegen“ ins Leben gerufen. In den nächsten Monaten soll hierüber aufgeklärt, sollen Hilfsangebote und Anlaufstellen vorgestellt, erfolgreiche Konzepte und Ansätze aus der Pflegepraxis präsentiert sowie Präventionsmöglichkeiten aufgezeigt werden.