Auf dem ersten Intensivpflegegipfel der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) am Mittwoch haben die Beteiligten ein Maßnahmenpaket zur Zukunft der Intensiv- und Notfallpflege verabschiedet.
"Zwingend notwendigen Reform" der Intensivpflege
Bundesweite einheitliche Vergleichbarkeit der Fachweiterbildung und Akademisierung, erweiterte Handlungs- und Entscheidungskompetenz sowie deutlich verbesserte Arbeitsbedingungen für alle Pflegefachpersonen in der Intensivmedizin, "um einen hundertprozentigen Fachpflegestandard zu erreichen" – das sind aus Sicht der DIVI sowie der Deutschen Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste (DGF) die wichtigsten Ziele einer "zwingend notwendigen Reform" der Intensivpflege.
Beide Verbände haben diese Punkte in einer "Berliner Erklärung" festgehalten und um einen Hintergrundtext ergänzt. Gemeinsam wollten alle Beteiligten des Intensivpflegegipfels – darunter auch die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Claudia Moll (SPD), – Energie und Einflussmöglichkeiten geltend machen, "um diese wichtigen Ziele für die Zukunft der Intensivpflege absehbar zu erreichen und umzusetzen", teilte die DIVI mit.
Einheitliche Qualifizierung auf Bachelor-Niveau angestrebt
Wichtig sei, die "sofortige Umsetzung von Maßnahmen" anzugehen, sagte die Sprecherin der Sektion Pflegeforschung und Pflegequalität der DIVI, Sabrina Pelz. Denn derzeit existierten mehr als 600 Studienabschlüsse und die unterschiedlichsten anerkannten Berufsbezeichnungen in der Pflege in Deutschland. So lasse sich kein klares Berufsbild zeichnen, seien ein Standortwechsel in frühen Berufsjahren wie auch das Einhalten von Qualitätsstandards schwierig.
DIVI-Präsident Gernot Marx bekräftigte:
"Die Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Intensivpflege ist ein Schlüssel für die Zukunft in unserem Fach. Sie muss daher grundlegend reformiert werden."
Pelz und Marx forderten eine einheitliche Qualifizierung der Fachpflegepersonen in der Intensivmedizin auf Bachelor-Niveau – als langfristiges Ziel auf Master-Niveau.
In rund einem halben Jahr wollen sich die Beteiligten erneut treffen. Wenn die Teilnehmenden die kommenden Monate als Arbeitsauftrag verstünden, seien dann im Mai Ergebnisse zu sehen, so Pelz.