Noch in diesem Frühjahr will Bayern eine Pflege-SOS-Hotline für Pflegepersonal, Angehörige und Bewohnende in Pflegeheimen einrichten, um Missstände melden zu können. Außerdem sollen eine Expertenrunde zur Qualität der Pflege starten sowie ein externes Gutachten die Strukturen in der bayerischen Pflege analysieren und etwaige Schwachstellen identifizieren. Das hat der bayerische Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek (CSU) am Sonntag bekanntgegeben. Damit reagierte er auf bekannt gewordene massive Pflegemängel in einem Augsburger Pflegeheim. Am vergangenen Wochenende hatte die Stadt das Heim endgültig geschlossen und die Bewohnenden in andere Einrichtungen verlegt.
Effiziente Kontrollen, aber keine überbordende Bürokratie
Die Strukturen und Kontrollen in der Pflege müssten genau angeschaut werden, so Holetschek. Deshalb sei ein kurzfristiger 5-Punkte-Plan nötig. Dazu gehörten auch schnellere Sofortmaßnahmen im Fall von Mängeln und die stärkere Einbindung der Task-Force "Infektiologie – Steuerungsstelle Pflege", die beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit angesiedelt ist.
Holetschek kündigte an:
"Wir brauchen effiziente Kontrollen – das bedeutet keine überbordende Bürokratie, sondern einen Fokus auf das, was zum Wohl der Bewohnerinnen und Bewohner wirklich zählt. Unsere Erkenntnisse werden wir dann auch in die noch anstehende Novellierung des Pflege- und Wohnqualitätsgesetzes einfließen lassen."