Arbeiten im Wechselschichtmodell hat einen großen Einfluss auf die Lebensqualität und kann die Lebenserwartung um bis zu acht Jahre verringern. Darauf hat die Spartengewerkschaft Bochumer Bund am Dienstag verwiesen.
Schichtarbeit und die Folgen für das Pflegepersonal
Die Schichtfolgen, die Pflegende erbringen müssten, seien oft nicht den neuesten Erkenntnissen aus der Forschung angepasst. Folgen: erhöhtes Sterblichkeitsrisiko aufgrund von Herz-Kreislauf- und Tumorerkrankungen, erhöhtes Risiko für Erkrankungen des Magen-Darmtrakts, für gestörte Stoffwechselfunktionen, ausgeprägte Schlafstörungen, depressive Stimmung, Angstzustände, Substanzkonsum, Beeinträchtigungen der Kognition und sogar Suizidgedanken. Hinzu komme die Kompensation von Schichten durch zusätzliche Dienste, die Anrufe am oder vor dem freien Tag sowie der generell hohe Arbeitsdruck.
Zwar gebe es Schichtfolgen, die die Auswirkungen auf die Gesundheit reduzierten, doch diese seien im "Dauernotstand des deutschen Pflegesystems" kaum umsetzbar.
Der Bochumer Bund fordert deshalb angemessene Gehälter für Pflegende ein, die in Wechselschichten arbeiten. Zwar sei Lebenszeit nicht in Geld aufzuwiegen. Doch die "berufsinhärente Verkürzung der Lebenszeit" dürfe nicht unvergütet bleiben. Die Politik müsse endlich für bessere Arbeitsbedingungen und eine angemessene Vergütung von Pflegefachpersonen sorgen.