Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am Dienstag die Pflegefachperson und ehemalige Gesundheitsministerin des Königreichs Tonga, Amelia Latu Afuhaamango Tuipulotu, zur "Chief Nursing Officer" ernannt, der obersten Pflegebeauftragten der WHO. Sie folgt damit auf Elizabeth Iro, die nach 5 Jahren dieses Amt Ende November niederlegte. Tuipulotu wird voraussichtlich im ersten Quartal 2023 ihren Posten antreten.
Pflege weltweit stärken
Die Neubesetzung fällt in die zweite Amtszeit des wiedergewählten WHO-Generaldirektors Tedros Adhanom Ghebreyesus. Auf Wirken des International Council of Nurses (ICN) hatte der WHO-Chef vor seiner ersten Ernennung vor 5 Jahren die Rolle einer bzw. eines Pflegebeauftragten "wiederbelebt" – zuvor war diese Position 7 Jahre lang unbesetzt.
Tuipulotu war von 2014 bis 2019 Chief Nursing Officer in ihrer Heimat Tonga – einem Land, das aus mehr als 170 Inseln im südlichen Pazifik besteht. Als Gesundheitsministerin war sie von 2019 bis 2021 die erste Frau in dieser Funktion. Zuletzt war die Tongaerin Berichterstatterin im Exekutivrat der WHO.
Der WHO-Generaldirektor äußerte sich zuversichtlich, dass Tuipulotu wertvolle Arbeit leisten werde, um die weltweite Lücke im Pflegepersonal zu schließen und sicherzustellen, dass Pflegende jene Unterstützung erhalten, die sie brauchten und verdienten.
Chief Nursing Officer auf Regierungsebene aller Länder nötig
Nach WHO-Angaben ist Aufgabe der Chief Nursing Officer, Pflegefachpersonen und Hebammen dahingehend zu unterstützen und zu fördern, mit ihrer Expertise und Erfahrung Gesundheitssysteme auf der gesamten Welt zu verbessern.
ICN-Präsidentin Pamela Cipriano gratulierte Tuipulotu zu ihrer Ernennung und äußerte die Hoffnung, dass ICN und WHO künftig noch enger zusammenarbeiten, um die Stimme von Pflegenden zu stärken.
Erfolgreiche Gesundheitspolitik bedinge Mitsprache der Profession Pflege in allen Entscheidungen. Nötig seien deshalb Chief Nursing Officer auf Regierungsebene aller Länder weltweit.