Die Umweltfaktoren Licht und Farbe haben eine positive Wirkung auf das Befinden und den Gesundheitszustand von Intensivpatienten, das Vertrauen und die Zufriedenheit von Angehörigen sowie die Arbeitsmotivation und Identifikation des Stationspersonals. Licht und Farbe wirken sich ebenfalls positiv auf den Medikamentenverbrauch der Patienten aus und können diesen erheblich reduzieren. Dies sind die Ergebnisse einer zweijährigen Untersuchung der Bergischen Universität Wuppertal und des Helios Universitätsklinikums Wuppertal.
Konkret wurde untersucht, welchen Einfluss ein neues Farb- und Lichtkonzept der Intensivstation auf den Menschen nimmt. Die Renovierungsmaßnahmen umfassten den Neuanstrich von Wände, Decken und Türen sowie den Austausch sämtlicher Leuchtmittel. Um aussagekräftige Ergebnisse erzielen zu können, wurden die Bewertungen von Patienten, Angehörigen und Personal vor wie nach der Renovierung sowohl quantitativ mittels Fragebögen sowie qualitativ über Interviews erfasst.
„Die Zufriedenheit der Patienten mit den Räumlichkeiten wurde durch die neue Farb- und Lichtgestaltung um ein Drittel gesteigert“, kommentierte der für die Studie verantwortliche Farbforscher an der Bergischen Universität Wuppertal, Axel Buether. Die Wirkung erstrecke sich aber nicht nur auf die Wahrnehmung des architektonischen Raums, sondern auch auf die der Pflege. So sei die positive Bewertung der Pflegemaßnahmen bei den Patienten nach der Renovierung um fast 30% gestiegen. Zudem fühlten sich die Patienten nach den Renovierungsarbeiten auf der Station wesentlich privater und wohler.
Die Neugestaltung der Station habe zudem die Zufriedenheit der Mitarbeiter gesteigert. „Die Raumqualität der Patientenzimmer wird vom Personal sogar um 40 Prozent besser beurteilt“, so Buether. Auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter mit ihrer Arbeit habe durch das Projekt um 12% gesteigert werden können.