Nur wenige Schülerinnen und Schüler können sich vorstellen, einen Pflegeberuf zu ergreifen. Das gilt im Besonderen für die Altenpflege, wie eine Studie des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) ergab. Nur 6 Prozent der insgesamt 1.532 Befragten im Alter von 14 bis 18 Jahren hielten es für wahrscheinlich, später in der Kranken-, Kinder- oder Altenpflege zu arbeiten. Davon würden sich nur 2,6 Prozent für die Altenpflege entscheiden.
"Die Altenpflege ist ein anspruchsvoller Beruf, der fachlich immer herausfordernder wird. Denn gerade in stationären Einrichtungen werden viele hochaltrige Menschen mit Mehrfacherkrankungen versorgt", kommentierte der Vorstandsvorsitzende des ZQP, Ralf Suhr, die Ergebnisse. Es liege aber auch auf der Hand, dass die Arbeitsbedingungen vielerorts dringend verbessert werden müssten, um für die heutigen Arbeitskräfte attraktiv zu sein – und eben auch für die von morgen.
Für Schülerinnen und Schüler, die die Hochschulreife anstreben, scheint die Altenpflege noch weniger attraktiv zu sein: Nur 2 Prozent sind motiviert im Vergleich zu 3,4 Prozent, die einen mittleren Schulabschluss oder einen Hauptschulabschluss anstreben.
„Mit dem Pflegeberufe-Gesetz ist zwar ein wichtiger Reformschritt erfolgt, der das Berufsfeld Pflege insgesamt stärken kann und es damit hoffentlich für Schüler – auch für solche mit Abitur – interessanter macht“, so der Vorstandsvorsitzende. Allerdings sei noch nicht absehbar, inwieweit speziell die Altenpflege von den aktuellen politischen Maßnahmen tatsächlich profitieren werde. "Wer die Chance im Wettbewerb um guten Nachwuchs erhöhen will", müsse sicherstellen, dass eine Ausweitung von Gestaltungsräumen und Verantwortungsbereichen in der Praxis für entsprechend qualifizierte Pflegeexperten schnell Realität wird. Ein solches Jobprofil müsse dann auch regelhaft mit einer entsprechenden Bezahlung einhergehen. Dann würden gute Karriereaussichten glaubhafter.
Warum diese Aspekte besonders relevant sind, zeigt die ZQP-Studie ebenfalls. Als wichtige, aber in die Altenpflege eher untypische Eigenschaften für ihre Berufswahl nannten die Befragten: gute Bezahlung, freie Wochenenden und genügend Freizeit, die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen, gesunde Arbeitsbedingungen, gute Vorgesetzte, Anerkennung, eine selbstständige Arbeitsweise und günstige Karrieremöglichkeiten, regelmäßige Arbeitszeiten sowie die Möglichkeit, mit moderner Technik zu arbeiten.
Die vollständige Analyse kann auf der Website des ZQP kostenfrei heruntergeladen werden.