In der Pflegebranche laufen die Vorbereitungen für die Gründung eines neuen Arbeitgeberverbands. Ziel sei ein allgemeinverbindlicher Tarifvertrag, wie das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) am Mittwoch mitteilte.
"Ich gehe davon aus, dass im Januar der Durchbruch gelingt und alle Voraussetzungen erfüllt sind, um einen allgemeinverbindlichen Tarif in der Pflege umzusetzen", sagte der Vorsitzende des AWO-Bundesverbands, Wolfgang Stadler, gegenüber RND. Das Bündnis für fairen Wettbewerb in der Pflege arbeite intensiv an einem Vorschlag für eine Gesetzesänderung. Ein gemeinsamer Arbeitgeberverband der nichtkirchlichen, gemeinnützigen Organisationen werde zudem den notwendigen Rahmen geben, um das Projekt Anfang 2019 endgültig auf den Weg zu bringen.
Union und SPD hatten vereinbart, die Bezahlung in der Altenpflege nach Tarif zu stärken. "Gemeinsam mit den Tarifpartnern wollen wir dafür sorgen, dass Tarifverträge in der Altenpflege flächendeckend zur Anwendung kommen", heißt es im Koalitionsvertrag. "Wir wollen angemessene Löhne und gute Arbeitsbedingungen in der Altenpflege." Mit den Details beschäftigt sich aktuell eine Arbeitsgruppe der von der Bundesregierung eingesetzten "Konzertierten Aktion Pflege". Die privaten Pflege-Arbeitgeber stehen einem allgemein verbindlichen Tarifvertrag für die gesamte Branche skeptisch bis ablehnend gegenüber.