Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, hat fünf Vorschläge für eine "gute und verlässliche Pflege" gemacht. Diese unter dem Titel "mehr PflegeKRAFT" veröffentlichten Maßnahmen seien eine Ergänzung zu den von Gesundheitsminister Spahn vorgelegten Punkten, heißt es in dem Positionspapier. Das Akronym KRAFT steht für Kopfprämien für Rückkehrer und Azubis, Faire Arbeitsbedingungen und Teilzeit aufstocken. Konkret schlägt Westerfellhaus vor:
1. Attraktive Prämien zwischen 1.500 und 5.000 Euro für Berufsrückkehrer, Teilzeit-Aufstocker, Ausbildungsabsolventen sowie Bindungsprämien.
2. Ein auf drei Jahre befristetes "80:20-Modell", in welchem Vollzeitkräfte entweder einen Treuebonus bekämen, wenn sie 100 Prozent weiterarbeiteten, oder ihre Arbeitszeit auf 80 Prozent ohne Abschlag reduzieren könnten.
3. Bonuszahlungen an gute Arbeitgeber, wenn diese "innovative Konzepte für attraktive Arbeitsbedingungen" einführten.
Als vierten Punkt fordert Westerfellhaus, Pflegenden mehr heilkundliche Aufgaben zu übertragen, wie die Versorgung chronischer Wunden, Diabetes oder spezifische Infusionstherapien. Eine höhere Verantwortung werde "dem modernen Pflegeberuf gerecht und stärkt seine Attraktivität und Autonomie". Die letzte Säule des Maßnahmenpakets des Staatssekretärs bildet die Ausbildung in der Pflege. Einrichtungsbetreiber sollten umfassende Ausbildungskonzepte entwickeln. Um diese zu finanzieren, "soll der Kostenanteil der Pflegeeinrichtungen an der neuen Pflegeausbildung gesenkt werden".
Die Kosten für die fünf Vorschläge sollten laut Westerfellhaus "auf möglichst breite Schultern verteilt werden". Zudem müssten die im Koalititonsvertrag vereinbarten und weitere Maßnahmen "unbedingt folgen".