Parkinson ist eine häufige, nicht heilbare Erkrankung des Nervensystems. Viele Betroffene sind nach etwa fünf Jahren auf Pflege angewiesen. Ein 2013 gegründeter Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die pflegerische Versorgung von Parkinson-Patienten zu optimieren.
Professionelle Pflege hat einen maßgeblichen Anteil daran, dass Parkinson-Patienten mit ihrer Krankheit zurechtkommen und dass Therapien greifen. Dies setzt jedoch spezifisches Grundwissen voraus. Gerade das richtige Timing bei der Medikamentengabe entscheidet oft über die Lebensqualität der Betroffenen. Doch weder Pflegende noch Ärzte können sich mit allen Krankheitsbildern gut auskennen. Zudem entwickelt sich die Parkinson-Therapie – ein eigener Fachbereich innerhalb der Neurologie – kontinuierlich weiter.
Fachliche Beratung bieten
Um eine fachgerechte pflegerische Versorgung im ambulanten und stationären Bereich zu sichern, haben sich fortgebildete Parkinson Nurses und Parkinsonassistenten 2013 in dem Verein „Parkinson Nurses und Assistenten e. V." zusammengeschlossen. Die Idee entstand, weil nicht nur Betroffene eine fachliche Unterstützung brauchen, sondern auch Pflegende. Der Verein will spezifisches Wissen weitergeben und Pflegenden bei Unsicherheiten zur Seite stehen.
In vielen Ländern sind spezialisierte Parkinson-Fachpflegekräfte seit mehr als 15 Jahren fest etabliert. In Deutschland gibt es diese Fortbildung erst seit 2007. Sie ist nur für Pflegende aus der Neurologie zugängig und – im Gegensatz zu vielen anderen Ländern – hierzulande nicht offiziell anerkannt. Deswegen existieren auch keine einheitliche Berufsbezeichnung und Stellenbeschreibung. Der Verein arbeitet aber derzeit mit der Hochschule Hannover daran, die Voraussetzungen hierfür zu schaffen.
Um Pflegenden fachliche Beratung zu bieten, hat der Verein eine Parkinson-Hotline eingerichtet, die unter 05 11/2 15 38 11 rund um die Uhr erreichbar ist. Es können beispielsweise allgemeine Fragen zur Krankheit, zum Verlauf, zu Symptomen und zur richtigen Medikamentengabe besprochen werden, wobei hier keine Therapieempfehlungen oder -änderungen gemacht werden.
Um Pflegende auch außerhalb neurologischer Fachbereiche fortzubilden, hat der Verein zudem eine Fortbildung zum Parkinson-Pflegespezialisten entwickelt. Inhalte dieser Schulung sind unter anderem Informationen zum Krankheitsbild, zu den verschiedenen Symptomen und zum Krankheitsverlauf. Die Fortbildungen werden zusammen mit verschiedenen neurologischen Kliniken durchgeführt. Die Termine können auf der Website des Vereins abgerufen werden. Es werden auch Seminare für Pflegende aus anderen Fach‧bereichen und nicht-examinierte Betreuungskräfte angeboten.
Pflegekonzepte entwickeln
Informationsveranstaltungen in Kliniken und Pflegeheimen, in denen Fachkräfte, Betroffene und Interessierte Fragen stellen und Erfahrungen austauschen können, sind weitere Aktivitäten des Vereins. Die sogenannten Parkinson-Cafés werden von einer Parkinson Nurse fachlich moderiert, die Teilnahme ist kostenlos. Unterstützt wird das Projekt von der Hilde-Ulrichs-Stiftung für Parkinsonforschung.
Dem Verein ist es wichtig, Konzepte für die Pflegepraxis zu entwickeln, die eine wirkliche Unterstützung bieten. Pflegende sind herzlich dazu eingeladen, sich hier mit Vorschlägen einzubringen. Denn Konzepte für die Pflege müssen von den Pflegenden selbst entwickelt werden und nicht von anderen Berufsgruppen. Alle wichtigen Informationen über den Verein sind im Internet abrufbar unter: www.vpna-ev.de