Eine erfolgreiche Veranstaltung für Fachpflegende geht in die nächste Runde: Der Deutsche Fachpflegekongress und Deutsche OP-Tag finden vom 27. bis 29. September 2018 statt. Über die Programm- highlights sprachen wir mit Kongressorganisator Lothar Ullrich.
Herr Ullrich, der Deutsche Fachpflegekongress (DFK) geht ins sechste Jahr. Wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung der Veranstaltung?
Wir – mein Kollege Dietmar Stolecki und ich – wollten damals einen großen Kongress für die Intensivpflege und Anästhesie in Nordrhein-Westfalen, dem größten deutschen Bundesland, etablieren. Diese Rechnung ging auf: Wir haben unsere Teilnehmerzahlen verdoppelt, das Programmangebot vervierfacht und die Industrieausstellung ist bis auf den letzten Quadratmeter ausgefüllt. Wir können mit Stolz sagen, dass sich der DFK zusammen mit dem Deutschen OP-Tag, den wir im letzten Jahr erstmals zeitgleich mitveranstaltet haben, zu einem der größten nationalen Fachkongresse entwickelt hat.
Hat sich die Entscheidung bewährt, den Deutschen OP-Tag zeitgleich mit dem DFK zu veranstalten?
Wenn man beim Kongress 2017 allein die Zahl der angemeldeten OP-Pflegenden und Operationstechnischen Assistenten betrachtet und in den vollgefüllten Vortragssaal dieser Zielgruppe geschaut hat, ist diese Frage mit einem eindeutigen Ja zu beantworten. Es lohnt sich, die Zielgruppe der OP-Pflegenden mit einem anspruchsvollen Programm zu bedienen.
Was ist für Sie das Highlight des Kongresses 2018?
Für mich persönlich ist dies eine schwierige Frage, da letztendlich der Teilnehmer entscheidet, welcher Vortrag oder welches Thema für ihn das Highlight ist. Spannend werden die drei Kongress- tage aber auf jeden Fall. Wir planen wie immer eine gemeinsame Auftaktsitzung, die möglichst alle Zielgruppen gleichermaßen ansprechen soll. Das ist uns im letzten Jahr mit dem Thema Patientensicherheit ausgesprochen gut gelungen, wie die Resonanz der Teilnehmer zeigte. Dieses Jahr werden wir uns mit unserer eigenen wertvollen Personalressource beschäftigen, denn ohne die Fachpflegenden ist keine erfolgreiche Medizin möglich. Auf eine große interprofessionelle Abschlusssitzung zum Thema Polytrauma anhand eines konkreten Fallbeispiels freue ich mich zudem schon jetzt.
Welche weiteren Themen stehen für die Intensivpflegenden auf dem Programm?
Von aktuellen Sedierungskonzepten in der Intensivmedizin bis hin zur Problematik, wie sich Leitlinien in die Praxis implementieren lassen, wird für jeden Intensivpflegenden etwas dabei sein. Außerdem werden wir in einer separaten Sitzung den Bereich der außerklinischen Intensivpflege abbilden. In einem separaten Saal werden erneut Sitzungen für die Kinderintensivpflege angeboten. Hier sind Themen wie Elterncoaching und Notfälle im Kindesalter geplant.
Welche Themen werden für die Anästhesiepflegenden angeboten?
„Pflegende im Operationssaal – Erwartungen aus Sicht der befreundeten Fachrichtungen“ wird für Anästhesie- und OP-Pflegende gemeinsam angeboten. Wir möchten hier eine Brücke zwischen den beiden Akteuren im Operationssaal schlagen, auch um gegenseitige Ressentiments abzubauen. Weitere Themen sind Anästhesie in der Thoraxchirurgie und Anästhesiepflege im Hybrid-OP.
Was erwartet die Teilnehmer des Deutschen OP-Tags?
Folgende Themen sind unter anderem geplant: Vorbereitet sein auf den Großschadeneinsatz, Roboter-assistierte Chirurgie, Hybrid-OP und endovaskuläre Aneurysma-Therapie.
Im Rahmen der Veranstaltung finden zudem Workshops statt – zu welchen Themen?
Wir werden zehn Workshop-Themen anbieten, zum Beispiel der schwierige Atemweg auf der Intensivstation, ultraschallgestützte Venenpunktion und nicht-invasive Beatmung bei COPD.
Auf dem DFK wird traditionell der DGF-Nachwuchsförderpreis verliehen. Sind Bewerbungen für die Auszeichnung noch möglich?
Ja, bis zum 30. April 2018 nehmen wir gerne noch Beiträge an. Der Wettbewerb hat sich auf dem DFK sehr gut etabliert. Er bietet jungen Pflegenden die Möglichkeit, sich erstmalig einem großen Publikum vorzustellen, und es ist schön zu sehen, wie unser Nachwuchs auf der Bühne immer wieder qualitativ hochwertige Inhalte präsentiert. Der Preis ist 2018 mit einer Summe von 1 000 Euro dotiert.
Der DFK findet in Münster statt. Da Sie selbst Münsteraner sind: Welche Tipps geben Sie Teilnehmern, die noch ein Sightseeing-Wochenende anhängen möchten?
Münster als Fahrradhauptstadt Deutschlands lädt natürlich zum Radeln ein. Mieten Sie sich also ein Fahrrad und erkunden die Stadt. Oder wandeln Sie auf den Spuren des Mittelalters mit einem Nachtwächter. Oder machen Sie eine Krimiführung und besuchen die Schauplätze von Wilsberg und dem Tatort-Team. Dom, Prinzipalmarkt, Lambertikirche und viele weitere Sehenswürdigkeiten sind zudem fußläufig zu erreichen und immer eine Reise wert.
Herr Ullrich, vielen Dank für dieses Gespräch.