Exzellenz zu wollen ist eine Haltung und beginnt in der Führung – darin waren sich die Referentinnen und Referenten zum Auftakt des Pflegemanagementforums im Rahmen des DRG-FORUM | DIGITAL am Freitagvormittag einig. "Wir müssen eine Kultur schaffen, die Exzellenz will", so die Überzeugung der Pflegeexpertinnen und -experten.
Spielraum für Exzellenz in der Pflege klein
Allerdings: Wegen der schwierigen Personalausstattung in der Pflege, sei der Spielraum klein, um Exzellenz zu entwickeln, sagte der Präsident des Deutschen Pflegerats, Franz Wagner.
"Leadership-Skills, Talente-Förderung und die Qualifizierung der mittleren Führungsebene – diese Aspekte standen bislang zu wenig im Fokus."
Dabei böten Investitionen in diese Punkte klare Vorteile.
"Es ist sinnvoll, in gut qualifiziertes Pflegepersonal zu investieren. Denn je besser die Pflegenden qualifiziert sind, desto besser ist auch das Patienten-Outcome, und es gibt nachweislich weniger Todesfälle."
Auch die Pflegedirektorin des Universitätsspitals Zürich, Gabi Brenner, betonte:
"Gute Personalausstattung verkürzt die Liegezeit."
Und Wissenschaftlichkeit in der Pflege bedeute, auf Neuerungen adäquat reagieren zu können.
Brenner stellte 3 Thesen auf, die für Exzellenz in der Pflege wichtig seien:
- Leadership ist ein Schlüssel zur Exzellenz
- Akademisierung der Pflege ist zukunftswichtig
- Spitzenmedizin erfordert Spitzenpflege.
Der Vorstandsvorsitzende von Agaplesion, Markus Horneber, war der Auffassung, Pflege vertrage deutlich mehr Berufsethos und Berufsstolz. Denn:
"Pflege ist prädestiniert dafür, die Abläufe im Krankenhaus zu optimieren. Und Pflegende haben allen Grund, stolz zu sein auf das, was sie tun."
In dieser Hinsicht seien z. B. die Schweiz oder die USA deutlich weiter.
Rückgrat guter Krankenhausversorgung
Als Rückgrat einer guten Krankenhausversorgung brauche es die qualifizierten Pflegenden und die wissenschaftliche Kompetenz aus Hochschulen, betonte Johanna Feuchtinger von der Stabsstelle Qualität und Entwicklung des Universitätsklinikums Freiburg.
Die wissenschaftlichen Kompetenzen seien nötig, um Evidenz zu generieren sowohl in der Berufsgruppe als auch in Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen.
Aber diese Exzellenz müsse kleinschrittig entwickelt werden, um letztlich dem Patientenwohl zugutezukommen.