Die gemeinnützige operative Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) will ab Frühjahr 2025 ein zentrales Pflege-CIRS anbieten. In dem Online-Lernsystem – einem Critical Incident Reporting System (CIRS) – sollen professionell Pflegende kritische Ereignisse aus ihrem Berufsalltag anonym schildern sowie Empfehlungen dazu bekommen können, wie aus fachlicher Sicht künftig mit vergleichbaren Fällen umgegangen werden sollte und wie sich diese gänzlich vermeiden lassen.
Versorgungsqualität in Pflegeeinrichtungen verbessern
Das Angebot soll nach ZQP-Angaben frei zugänglich sein und könne genutzt werden, um daraus individuell oder organisationsbezogen – etwa für die Qualitätsentwicklung im Pflegedienst oder Pflegeheim – zu lernen. Ziel sei, mit dem Pflege-CIRS zur Sicherheit pflegebedürftiger Menschen und zu ihrem Gesundheitsschutz beizutragen sowie die professionelle Pflege zu stärken und zu unterstützen.
Auf der Webseite des ZQP schreibt die Stiftung: Pflegesicherheit sei das Ergebnis aller Maßnahmen, die darauf gerichtet seien, Patienten und pflegebedürftige Menschen vor gesundheitlichen Schäden, die durch professionelle Pflege entstehen könnten, zu schützen.
Sicherheitskultur und Selbstreflexion stärken
Pflegebezogene Risiken könnten zum Beispiel auftreten
- bei der Medikation
- während der Körperpflege
- während der Wundversorgung
- bei der Mobilisation
- im Umgang mit Hilfsmitteln
- im Zuge der Informationsweitergabe.
Aus Fehlern lernen
Um die Sicherheitskultur in Pflegeeinrichtungen zu stärken, listet das ZQP folgende Maßnahmen auf:
- Schulungen/Fortbildungen zu sicherheitsrelevanten Themen für alle Mitarbeitenden
- leicht zugängliche Informations-, Schulungs- und weitere Interventionsmaterialien, um für das Thema Pflegesicherheit und Sicherheitskultur zu sensibilisieren und Wissen zu vermitteln
- Kommunikationstraining und Maßnahmen zum Teambuilding
- gemeinsames Verständnis von Sicherheitskultur in der Einrichtung definieren
- Fähigkeit zur Selbstreflexion und zum kritischen Denken im Hinblick auf sicherheitsrelevante Einstellungen, Prozesse und Strukturen in der Organisation bei allen Mitarbeitenden fördern
- vertrauensbasierte Atmosphäre schaffen, in der Sicherheitsbedenken ohne Angst vor negativen Konsequenzen angesprochen werden können
- konstruktiv mit negativen Ereignissen umgehen, um daraus zu lernen
- regelmäßige, systematische Bestandsaufnahme der Sicherheitskultur und Risikoanalyse in der Organisation; Maßnahmen evaluieren und Zielsetzungen entsprechend anpassen
- Methode der partizipativen Organisationsentwicklung etablieren, individuelles Verantwortungsbewusstsein aller Mitarbeitenden stärken