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Projekt PRIMA

Pflegefachpersonen entlasten Hausarztpraxen in Baden-Württemberg

Pflegefachpersonen sollen nicht ärztliche Aufgaben übernehmen und so bei der Versorgung chronisch kranker Patienten unterstützen.

Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) startet zum 1. Januar 2025 das neue Innovationsfondsprojekt PRIMA. Das Projekt richtet sich an Hausarztpraxen und fördert den Einsatz von Pflegefachpersonen zur Entlastung der hausärztlichen Versorgung. Damit soll dem akuten Fachkräftemangel in der Primärversorgung begegnet werden.

In Baden-Württemberg seien derzeit über 900 Hausarztsitze unbesetzt und die demografische Entwicklung verschärfe die Lage weiter, teilte die KVBW mit. Immer mehr ältere Patienten benötigen medizinische Betreuung, während zahlreiche Hausärzte in den Ruhestand gehen. Durch PRIMA sollen Pflegefachkräfte in hausärztliche Praxisteams integriert werden, um nicht ärztliche Aufgaben zu übernehmen und so Hausärzte bei der Versorgung chronisch kranker Patienten zu unterstützen.

Multiprofessionelle Primärversorgungszentren als Ziel

Das Projekt, an dem 20 Hausarztpraxen teilnehmen werden, sehe eine enge Zusammenarbeit zwischen Pflegefachpersonen und Ärzten vor. PRIMA habe das Ziel, die Praxisteams zu entlasten und langfristig neue Versorgungsstrukturen zu schaffen. Pflegefachpersonen sollen dabei gezielt bei der Betreuung chronisch kranker Patienten unterstützen sowie engmaschige und koordinierte Versorgung gewährleisten. Die Praxen sollen sich so zu multiprofessionellen Primärversorgungszentren entwickeln, die das medizinische Angebot für ihre Patienten erweitern.

Das Projekt finanziert das Gehalt der Pflegefachpersonen in den teilnehmenden Praxen von Mitte 2025 bis Mitte 2027 und stellt zusätzlich eine Quartalspauschale zur Verfügung. Voraussetzungen für die Teilnahme seien die Betreuung von mindestens 112 chronisch kranken Patienten sowie die Beschäftigung einer qualifizierten Pflegefachperson. Auch Praxen, die bereits Pflegefachpersonen beschäftigen, können sich bewerben. Hausarztpraxen, die an ähnlichen Projekten teilnehmen, sind jedoch ausgeschlossen.

Das PRIMA-Projekt wird von der KVBW in Kooperation mit dem Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung am Universitätsklinikum Tübingen, der Technischen Universität München, dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung, der AOK Baden-Württemberg und dem IGES Institut wissenschaftlich begleitet.

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