Die Zahl der Pflegebedürftigen im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes ist weiter gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mitteilte, waren 4,96 Mio. Menschen in Deutschland Ende 2021 pflegebedürftig. Im Dezember 2019 waren es noch 4,13 Mio.
20 % mehr Pflegebedürftige
Die starke Zunahme von Menschen mit einem Pflegebedarf von 20 % sei u. a. auf die Einführung des weiter gefassten Pflegebedürftigkeitsbegriffs zum 1. Januar 2017 zurückzuführen, so Destatis. Seitdem werden mehr Menschen als pflegebedürftig eingestuft als zuvor. Außerdem seien geschätzt 160.000 Personen mit Anspruch auf Leistungen nach dem Pflegegrad 1 bisher nicht erfasst worden, da bei Pflegegrad 1 ein abweichendes Leistungsrecht vorliege, insbesondere erhielten die Pflegebedürftigen kein Pflegegeld.
Ca. 84 % (4,17 Mio.) Pflegebedürftige seien im Dezember 2021 zu Hause betreut worden. Davon erhielten 2,55 Mio. Pflegebedürftige ausschließlich Pflegegeld und wurden überwiegend von Angehörigen gepflegt. Weitere 1,05 Mio. Pflegebedürftige lebten ebenfalls in Privathaushalten und seien zusammen mit oder vollständig von ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten versorgt worden. Rd. 16 % der Pflegebedürftigen (790.000) seien in Pflegeheimen vollstationär betreut worden.
Zahl der in Heimen vollstationär versorgten Pflegebedürftigen gesunken
Im Vergleich zu Dezember 2019 sank demnach die Zahl der in Heimen vollstationär versorgten Pflegebedürftigen um 3 %. Die Zahl von ambulanten Diensten betreuten Pflegebedürftigen stieg um 6,5 % (+64.000), die Zahl der überwiegend von Angehörigen versorgten Pflegebedürftigen um gut ein Fünftel (+437.000).