Der Aufbau eines Geriatrie-Netzwerks, bessere Delir-Prävention älterer Patientinnen und Patienten sowie mehr Unterstützung im Selbstmanagement dieser Personengruppe – das sind u. a. die Ziele des neuen Professors für Geriatrie an der Universitätsmedizin Halle (Saale), Tino Prell. Die Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hat mit dem 39-Jährigen ihren ersten Professor für Geriatrie berufen. Zum 1. September hat er seinen Dienst angetreten. Gleichzeitig besetzt er eine Brückenprofessur in Kooperation mit dem Carl-von-Basedow-Klinikum Saalekreis.
Prell sieht u. a. im Übergang von stationärer in ambulante Behandlung Probleme, indem Patientinnen und Patienten z. B. wichtige Medikamente nicht weiter einnähmen. Hier könne ein Geriatrie-Netzwerk helfen, so Prell. Dies umfasse auch telemedizinische Ansätze und heimische Assessments bei den Betroffenen.
Geriatrische Modellstation inkludiert
Gemeinsam mit den Pflegewissenschaften, weiteren Akteurinnen und Akteuren der Versorgungsforschung und Biomarkerforschung seien am Standort Halle "hervorragende Anknüpfungspunkte für wissenschaftliche Arbeit" möglich.
Auch im klinischen Bereich erhofft sich Prell Synergieeffekte z. B. in der geriatrischen Onkologie oder der Neurogeriatrie bei Gang- oder Schluckstörungen.
Mit der Professur ist zudem eine eigene geriatrische Modellstation am Universitätsklinikum Halle verbunden.