Die Digitalisierung und neue Technologien sorgen zwar für erleichterte Arbeitsprozesse beim Pflegepersonal, aber sie entlasten Pflegende nicht. Das zeigt eine Online-Umfrage unter rd. 1.300 Mitarbeitenden des Gesundheitssektors, die der Personaldienstleister Medwing im September vorgenommen und deren Ergebnisse er am Donnerstag veröffentlicht hat. Den Angaben zufolge haben vornehmlich examinierte Gesundheits- und Krankenpflegende sowie Altenpflegende in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen teilgenommen.
Das Thema Digitalisierung im Berufsalltag ist demnach für rd. 60 % wichtig, für knapp 30 % teilweise wichtig. Nur gut 10 % der Umfrageteilnehmenden gaben an, dass dieses Thema eher keine Rolle für sie spielt.
Digitale Hilfsmittel erleichtern die Arbeit
Eine Mehrheit von fast 62 % fand, dass digitale Hilfsmittel und neue Techniken eine Hilfe im Arbeitsalltag sind. Ca. 15 % waren der Meinung, dass ihre Arbeit dadurch komplizierter wird. Rd. 14 % der Befragten gaben an, dass sich ihr Alltag dadurch nicht verändert.
Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden (rd. 57 %) stimmten der Aussage zu, im Arbeitsalltag oft private Apps und Messenger wie WhatsApp zur Abstimmung und Kommunikation mit dem Kollegium einzusetzen. Weitere gut 19 % gaben an, dass diese Aussage zumindest teilweise stimmt.
Für Medwing zeigt dieses Ergebnis die "hohe Nachfrage nach leicht anwendbaren digitalen Kommunikationsmitteln" zur Organisation des Pflege- und Krankenhausalltags. Gleichzeitig sei die Nutzung privater Kommunikationsmittel und vieler Messenger-Dienste im Arbeitsumfeld datenschutzrechtlich allerdings "sehr bedenklich und arbeitsrechtlich in der Regel nicht erlaubt".
Keine Entlastung durch Roboter erwartet
Knapp 70 % der Befragten gehen nicht davon aus, dass Roboter ihre Arbeit in absehbarer Zukunft spürbar entlasten werden. Vorstellen können sich das lediglich ca. 16 %.
Mit Blick auf Fortbildung und Schulungen für den Einsatz digitaler Technik fühlt sich immerhin knapp ein Fünftel (fast 20 %) nicht ausreichend fortgebildet. Rd. 47 % fühlen sich dagegen gut vorbereitet.