Die Pflege im Krankenhaus ist nach Auffassung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) "dringend" aufzuwerten. Im Rahmen seiner geplanten Klinikreform sieht der Politiker u. a. vor, kleinere Krankenhäuser von Pflegefachpersonen leiten zu lassen. In diesen Häusern würden keine Operationen mehr vorgenommen, sondern Patientinnen und Patienten überwacht. Sicherzustellen sei dabei aber, dass notfalls eine Ärztin oder ein Arzt zur Stelle sei, erläuterte Lauterbach am Mittwoch in einem Interview mit der Wochenzeitung Zeit. In Ländern wie den USA seien "solche Außenstellen" längst Routine.
Ärztelobby gegen mehr Kompetenzen von Pflegepersonal
Lauterbach sagte im Interview:
"Ich wünsche mir, dass wir hier künftig Pflegekräfte haben, die stärker auch wie Ärzte arbeiten."
Generell dürften besonders gut ausgebildete Pflegefachpersonen in den Vereinigten Staaten Tätigkeiten übernehmen, die hierzulande Hausärztinnen und -ärzten vorbehalten seien, wie Medikamente verschreiben oder Behandlungen anordnen. Der Pflegeberuf sei dort auch deswegen attraktiver, weil Pflegende sehr gut verdienten.
In Deutschland hingegen wehre die Ärztelobby "jede Übertragung von Kompetenzen ans Pflegepersonal ab".