Das Pflegepersonal im Pflegeheim ist stark von den jeweiligen Wellen der COVID-19-Pandemie betroffen gewesen. Das geht aus dem aktuellen Barmer-Pflegereport hervor. Im April 2020 hatten demnach mehr als 2 von 1.000, im Dezember 2020 mehr als 5 von 1.000 und im November 2021 2,6 bis 3 von 1.000 Pflegenden in der vollstationären Pflege eine Arbeitsunfähigkeits(AU)-Diagnose mit COVID-19.
Beschäftigte in anderen Berufen und anderen Wirtschaftszweigen waren nach Barmer-Angaben in den ersten beiden Wellen zu den benannten Zeiten mit 0,5 von 1.000 und 1,1 von 1.000 deutlich weniger betroffen. Zur vierten Welle im November 2021 hatten sie aber mit 2,6 von 1.000 ähnliche AU-Fallzahlen wie das Pflegepersonal im Pflegeheim. Zu diesem Zeitpunkt seien Pflegende folglich nicht mehr in höherem Maß betroffen gewesen als andere Berufsgruppen.
Fallzahlen ab vierten Corona-Welle "normalisiert"
Ein Vergleich sonstiger AU-Fälle von Pflegenden im Pflegeheim in den Jahren 2020 und 2021 mit sonstigen AU-Fällen in den Jahren 2017 bis 2019 habe ergeben, dass die Fallzahlen in der ersten Corona-Welle (April und Mai 2020) und in der zweiten Welle (Winter 2020/2021) deutlich geringer ausfielen und damit sogar die Ausfälle durch COVID-19 kompensiert wurden.
Der Rückgang der AU-Fallzahlen durch sonstige Erkrankungen betreffe in noch höherem Maß die Berufsgruppen in sonstigen Wirtschaftszweigen. Während dort Effekte durch Kurzarbeit gegeben sein könnten, hält das die Krankenkasse in der vollstationären Pflege für eher unwahrscheinlich.