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Berufsverbände in der Pflege

"Eine wichtige Ergänzung im Berufsverbändeportfolio"

Dr. rer. cur. Markus Mai, Präsident Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, Vorstandsvorsitzender Deutscher Pflegeverband (DPV)

Viele kleinere Berufsorganisationen statt einem großen Gesamtverband – das könne auch Vorteile haben, sagt der neue Vorstandsvorsitzende des Deutschen Pflegeverbandes (DPV), Markus Mai. Wir haben nachgefragt.

Herr Mai, der Vorstand des DPV traf sich kürzlich zur Klausurtagung, um die künftige Weiterentwicklung auszuloten. Zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen?

Wir wollen das breite Kompetenzspektrum des Vorstands und der Delegierten künftig noch besser nutzen, um unseren Verband breit aufzustellen. So wollen wir uns bestimmten Themenfeldern wie der Digitalisierung und dem Pflegenachwuchs mehr zuwenden.

Sie haben im Dezember vergangenen Jahres den Vorstandsvorsitz des DPV übernommen. Was hat Sie dazu motiviert? Als Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz haben Sie ehrenamtlich – salopp gesagt – ja schon genug zu tun.

Bei der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz haben wir als Ehrenamtler gute hauptamtliche Mitarbeitende, die uns bei den vielen Aufgaben effizient unterstützen. Bei den Berufsverbänden wiederum spielt ehrenamtliches Engagement eine wesentlich höhere Rolle für den Erfolg oder Nichterfolg. Da ich den DPV schon seit seiner Gründung als wichtige Ergänzung im Berufsverbandsportfolio in der deutschen Pflege wahrnehme, bin ich für das Vertrauen, was man mir mit der Wahl ausgesprochen hat, sehr dankbar. Berufsverbände und deren hoch motivierte Mitglieder spielen für die Weiterentwicklung der
Pflegeberufe eine ganz elementare Rolle. Hier werden Entwicklungen vorgedacht und konzeptioniert, die dann später im Berufsfeld zum Tragen
kommen.

Wie unterscheidet sich der DPV von anderen Pflegeberufsverbänden?

Der wesentliche Unterschied ist unsere Gemeinnützigkeit. Wir vertreten nicht nur die Pflegeprofession, sondern auch die Anliegen der Gesellschaft
für eine gute Pflegeversorgung. Bei uns können nicht nur Pflegefachpersonen, sondern alle Personen Mitglied werden, die sich für das Thema Pflege interessieren.

Der DPV entstand 1997 durch die Abspaltung des Landesverbands Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland/Thüringen des DBfK. Das liegt nun 27 Jahre zurück. Wäre es heute nicht besser, sich für einen großen Gesamtberufsverband starkzumachen anstatt einen Splitterverband am Leben zu erhalten?

Die Perspektive eines Gesamtberufsverbandes birgt einerseits die Gefahr, dass die wichtige Meinungsvielfalt zu komplexen pflegebezogenen Fragestellungen weniger zur Geltung kommt. Andererseits sind klare Konzepte, die geschlossen vertreten werden, wichtig. Deshalb sind wir
im Deutschen Pflegerat organisiert und machen uns gemeinsam mit den anderen Mitgliedsverbänden für eine gute Weiterentwicklung der Pflegeberufe und der Pflege insgesamt stark. Im Übrigen muss ich Sie korrigieren: Der DPV entstand nicht durch eine Abspaltung, sondern Umwidmung des DBfK-Landesverbandes.

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